Titel: Cold Spell (dtsch.Story)
Fandom: The Sentinel (Der Sentinel - Im Auge des Jägers) WIP 1.Teil
Pairing Jim / Blair
Rating: R
Autor: Amy
Category: Slash, Romance,
Archiv: ffp; beim anderen bitte fragen

Disclaimer: Gehört alles Paramount Picture und halt auch Pet Fly. Nichts gehört mir, leider, leider...


Cold Spell

von AmyofDurham




Kapitel 1


Bereits seit Stunden verließ Blair Sandburg sein Zimmer nicht. Er war nur einmal kurz zum duschen erschienen, ohne ein einziges Wort zu sprechen.
Seit einiger Zeit drangen Geräusche von sich immer wieder öffnenden Schranktüren und klappernden Kleiderbügeln an das Ohr des Sentinels.
Er musste sich nicht einmal anstrengen, um das zu hören. Was hatte sein Guide vor?

Jim saß auf der Couch und blickte vom Fernseher auf. Es war jetzt kurz vor 21 Uhr und endlich war es ruhig in Sandburg`s Zimmer.
Wenige Augenblicke später kam er heraus und ging, ohne sich umzusehen, zur Garderobe und nahm seine Jacke vom Haken.

Jim jedoch konnte seine Augen nicht von ihm lassen.
Er trug einen dunkelgrünen Cordanzug. darunter ein enges T-Shirt, die Haare offen. Blair war sichtbar ausgehbereit.

Sollte er etwas zu ihm sagen? Seine Sturheit überwinden, ihn wenigstens fragen, wohin er ging? Doch er zögerte zu lange.
Die Tür fiel ins Schloss.

Jetzt war es wohl zu spät, den Schaden, den er angerichtet hatte, abzuwenden.




Blair atmete tief ein, die klare Nachtluft tat ihm gut. Er hatte die Enge in der Wohnung nicht mehr länger ausgehalten.

Das Taxi stand bereit, wenigstens etwas hatte heute abend schon mal geklappt.
Blair nannte dem Fahrer die Adresse und achtete nicht auf dessen skeptischen Blick. Ihm war es egal, für was oder wen der ihn hielt.

Er konnte nicht so schnell abschalten, wie er gern wollte. Mit den Gedanken war er immer noch im Loft und spürte den Ärger weiter in sich brodeln.

Die ganze Woche über war Jim schnell reizbar gewesen, hatte sich über die kleinsten Sachen aufgeregt. Blair hatte geduldig versucht, Jim wieder auf eine normale Ebene zu bringen. Leider gelang ihm das nur kurzfristig.
Er hatte alle Möglichkeiten in Betracht gezogen, versuchte auf den Grund dieser Aggressionen zu kommen.

Es gab einen schwierigen Fall, an dem sie zur Zeit arbeiteten. Sicher, sie kamen nur langsam auf die Spur einer Bande von Brandstiftern. Aber es war nicht das erste Mal, das ihnen ein Fall derartiges Kopfzerbrechen bereitete.

Jim war aber auch keine große Hilfe bei der Aufklärung seines Problems gewesen. Er zog sich immer wieder zurück, so als wenn er etwas verheimlichen wollte. Und langsam gingen Blair die Argumente aus.

Heute dann war auch seine Geduld am Ende gewesen.
Einen Freund aus der Wohnung zu werfen und sich nicht zu entschuldigen war genug für ihn. Jim's Sturheit hin oder her, das war einfach zu viel. Er hatte ihm genügend Zeit gegeben, sich zu entschuldigen. Er jedenfalls würde dieses Mal nicht einlenken, das hatte er sich geschworen.

Doch es war nicht nur der Ärger über diese Auseinandersetzung, dass ihn gedanklich beschäftigte. Es würde sicher nicht das Ende ihrer Freundschaft bedeuten, schließlich hatten sie sich schon oft gestritten. Nein, es gab noch was anderes, etwas, von dem er gegenüber Jim nie etwas gesagt hatte. Jim Ellison war mittlerweile mehr als sein Freund und Partner für ihn geworden. Blair hatte sich in ihn verliebt.
Er sah für sich aber keine Chance, dass seine Zuneigung jemals erwidert werden würde.
Er hegte keinerlei Zweifel daran, dass sein Freund an etwas anderem als an Frauen interessiert war.
Deshalb behielt er seine Gefühle für sich, während er die körperlichen Bedürfnisse mit anderen Männern befriedigte.

Das Taxi hielt vor der Lokalität, die von außen wie eine gewöhnliche Bar aussah. Erst beim näheren Hinsehen fiel folgendes Schild auf: Men only!

Er war in den letzten Wochen oft hier eingekehrt, um sich auf der einen Seite mit anderen Schwulen zutreffen. Auf der anderen Seite war es vielleicht auch eine Art Flucht vor Jim. Immer wieder gab es Momente, in denen es Blair schwergefallen war, sich nichts anmerken zu lassen. Er wusste auch, dass Jim jede kleinste Veränderung an seinem Guide wahrnahm.
Blair seufzte.

Laute Musik kam ihm am Eingang von "The Wizard" entgegen, "Light my fire"... wie passend




Jim zappte durch zahlreiche Kanäle, doch er konnte sich für nichts entscheiden.
Frustriert schmiss er die Fernbedienung auf den Tisch.

Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er wollte den heutigen Abend noch einmal Revue passieren lassen.




Blair bekam Besuch von einem ehemaligen Studienkollegen namens Mike, den er eine ganze Weile schon nicht mehr gesehen hatte.
Jim hatte sich währenddessen mit Simon verabredet. Er wollte wirklich nicht dabei sein, wenn die beiden Anthropologen mit der Fachsimpelei anfingen.

Als er dann am frühen Abend nach Hause kam, nahm er beim Betreten der Wohnung sofort diesen Geruch war.
Marihuana, in seiner Wohnung!
Er stürmte in Blair`s Zimmer und fand die beiden Freunde über ein Buch gebeugt vor.
Beide sprangen auf, als er den Raum betrat und schauten verständlicherweise sehr verblüfft.
Hier war der Geruch noch intensiver und er konnte seine Wut nicht mehr beherrschen.

Blair hatte bemerkte, wie Jim seinen Geruchssinn verstärkte und ihn fragend angeschaut.
Doch anstatt eine Erklärung abzugeben, zog Jim ihn aus dem Raum und brüllte los.

"Ich kann nicht verstehen, was dich dabei geritten hat und noch dazu in meiner Wohnung. Bist du des Wahnsinns, hat dein Verstand ausgesetzt? Du wirst diesen... diesen Freund jetzt rausschmeißen, bevor ich es mache."

Blair konnte nicht fassen, was hier gerade passierte. Jim hatte sich vor ihm aufgebaut und schrie ihn an. Die ersten Versuche, Jim zu besänftigen, schlugen fehl.

Während der Sentinel noch am Gestikulieren und brüllen war, ging Mike mit einem letzten Handgruß aus der Tür.

"Jim, er ist weg." Blair konnte nicht verstehen, was seinen Mitbewohner so aufgebracht hatte. Doch er wusste, dass er es nicht erfahren würde, wenn er Jim nicht möglichst schnell beruhigte. Hier war sein Fingerspitzengefühl gefragt.

"Jim. Ich sage es noch mal. Er ist gegangen. Komm, Mann. Wir setzen uns hin und reden darüber."
Mit sanfter Gewalt begann er, ihn zur Couch zu ziehen, doch Jim riss sich los und stürmte zum Ausgang.
Er drehte sich noch einmal um und im weiterhin lauten Tonfall sagte er:
"Es gibt nichts zu bereden. Die ganze Wohnung stinkt nach Marihuana, dass hält ja kein Mensch aus. Ich dachte, ich könnte dir in dieser Sache vertrauen. Ich will, dass du hier gründlich lüftest. Ich kann hier nicht bleiben."

Die Tür knallte ins Schloss und in der Wohnung blieb ein verdutzter Blair zurück.

Über eine Stunde lief Jim durch die Straßen, nahm seine Umgebung nur selektiv wahr.
Immer wieder musste er über seine Reaktion nachdenken. Warum nur hatte er gleich so wütend reagiert?
Blair nahm keine Drogen, dass wusste er, auch wenn er oft mit den seltsamsten Dingen ankam. Aber illegale Drogen ...? Niemals...!




Seine Gedanken kehrten zurück in die Wohnung.
Ihm kam gerade eine Idee.

Blair hatte ihm beigebracht, in die Vergangenheit zu gehen und dort seine Sinne, die er nicht bewusst genutzt hatte, zu fokussieren.

          //Ich komme in die Wohnung hinein und rieche ganz deutlich Marihuana. Doch da ist noch was anderes, etwas, dass mich seit einigen Wochen beschäftigt. Ich fühle mich irgendwie beengt, fast wie bedroht. Wo genau ist es am stärksten? Zuerst einmal am Eingang, dort hängt eine fremde Jacke, die nur Mike gehören kann.
Ich folge der Spur und betrete Blair`s Zimmer. Die Intensität nimmt zu. Ich sehe die beiden Männer und merke sofort, wie mich dieses gereizte Gefühl förmlich überrollt. Für einige Sekunden habe ich das Gefühl, als wenn ich die Kontrolle über mich verliere. Dieser Marihuana-Geruch funktioniert wie ein Trigger. Ich kann mich nicht beherrschen.//

Ein kurzes Kopfschütteln brachte ihn zurück in die Gegenwart.
Ob er noch was retten konnte?




Die Bar war wie immer gut besucht und Blair wusste, dass er hier fand, was er heute wollte und brauchte.
Keine umständlichen Erklärungen, keine Liebesschwüre, nicht in dieser Nacht. Dafür war dieser Ort perfekt.

Er ließ den Blick schweifen, während er an seinem Bier nippte.

Groß, blonde kurze Haare und sonnengebräunt begann gleich mit ihm zu flirten. Blair bekundete sofort sein Desinteresse. Heute Nacht wollte er garantiert nicht an Jim erinnert werden.

"Schön, dass Du hier bist."

Ein fast schon androgyner Typ, in seinem Alter, mit schwarzen Haaren, setzte sich neben ihn und stellte sich als Mathew vor.

Blair lächelte und schaute sich sein Gegenüber an.
"Mathew, ich verstehe mich nicht auf Verführungskünste und habe keine Lust auf große Vorreden. Ich finde dich wirklich süß. Gehen wir in deine Wohnung oder wäre dir ein Hotel lieber?"

"Bist du immer so direkt?" Mathew zeigte sich im ersten Moment erstaunt, aber seine Mimik ließ jeden Zweifel in Blair schwinden.

"Ja, denn heute Nacht will ich nur ein wenig Spaß. Lass uns gehen!"




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