The characters Mulder and Scully are the probherty of Chris Carter and 20th Century Fox and 1013 Productions. No copyright infringement intended.

I do not own the characters Sandburg, Ellison or Banks in this story, nor do I own any rights to the television show The Sentinel. They were created by Danny Bilson and Paul DeMeo and belong to them, Pet Fly Productions, UPN, and Paramount.


X-Files-Sentinel-Crossover

von Chance


Blair Sandburg betrat das Büro seines Partners Jim Ellison.

"Guten Morgen Häuptling. Sie sind ja heute mal pünktlich" begrüßte der Cop ihn ohne aufzublicken. Er hatte schon gewußt, daß Sandburg hier war, als dieser den Parkplatz erreicht hatte. Er hatte seinen Wagen gehört, seinen Herzschlag und er hatte bemerkt, daß sein junger Freund aufgeregter war als sonst.

"Jim, wissen Sie wer gerade bei uns zuhause an die Tür geklopft hat?"

"Wer denn? Das FBI? Haben Sie mal wieder irgendwelche verbotenen Meditationsrituale durchgeführt?" Der Sentinel grinste seinen Mitbewohner frech an.

"Da liegen Sie gar nicht so daneben. Es hat wirklich das FBI angeklopft."

"Was? Weshalb denn?" fragte Ellison überrascht.

"Keine Ahnung Mann, die haben nur nach Ihnen gefragt und dann habe ich ihnen erklärt, daß sie schon zur Arbeit sind. Weshalb sie hier sind wollten sie mir nicht sagen. Ich bin ja auch kein Cop!" erklärte er ohne Humor.

"Chief fangen Sie nicht schon wieder damit an!" dann konzentrierte sich Ellison auf etwas ganz anderes. Zwei Fremde hatten seine Abteilung betreten. Er lauschte und Sekunden später hatte er die anderen Geräusche herausgefiltert: "Mulder! Ich kann sie immer noch nicht verstehen. Cascade hat das sicher selbst im Griff" flüsterte eine Frau. "Jetzt reden wir erst mal mit Detective Ellison!" gab der Mann bestimmt zurück. Er sah Sandburg an und lächelte "Da kommen unsere "Feds" ja schon!" Und in diesem Moment ging die Tür auf und zwei gut gekleidete Agenten betraten das Büro. Der Mann stellte sich als erster vor.

"Detective Ellison? Das ist Agent Scully und ich bin Agent Mulder. Wir sind vom FBI." Er gab dem Sentinel die Hand und wandte sich dann an Blair um auch ihm die Hand zu schütteln. Scully blieb ruhig neben ihrem Partner stehen. Ellison fühlte, daß sie wütend war. Scheinbar hatte sie wenig Lust gehabt, ihn hier zu besuchen.

"Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?" fragte Jim höflich.

Mulder blickte Sandburg an und fragte dann zuerst "Ist das nicht ihr Mitbewohner? Warum hat er uns nicht gesagt, daß er mit Ihnen an diesem Fall arbeitet?"

"Mister Sandburg ist ein Berater der Cascade-Police, Mr. Mulder. Sie können also ganz offen sprechen. Er ist mein Partner."

Mulder schien mit der Antwort zwar noch nicht ganz zufrieden, fuhr aber dennoch fort. "Wir sind aufgrund eines anonymen Telefonanrufes hier. Jemand teilte mir mit, daß sie an dem Fall "Sanders" arbeiten. Wir sind vor 2 Jahren schon einmal an dem Fall beteiligt gewesen, doch damals ist uns der Mörder entwischt."

"Der "Sanders-Fall"? Ja stimmt, ich arbeite mit Sandburg seit letzter Woche daran. Es sind wieder 2 Tote aufgetaucht, die auf die gleiche Art und Weise wie 5 weitere Opfer vor zwei Jahren getötet wurden. Aber ich wußte nicht, daß das FBI damals daran beteiligt war."

"Nun, sagen wir mal, daß Agent Mulder damals nicht so ganz im Sinne des FBI gehandelt hat, Detective." Scully meldete sich das erste mal zu Wort.

"Wie bitte?" fragte Sandburg.

Mulder warf Scully einen giftigen Blick zu. Doch diese fuhr unbeirrt fort: "Agent Mulder hat sich damals über seine Anordnungen hinweggesetzt und ist auf eigene Faust diesem Mörder hinterhergejagt. Leider entwischte er ihm. Wie auch Ihnen, Detective."

"Schön, und jetzt ist das FBI aber offiziell daran beteiligt!" gab Mulder schroff zurück. "Es ist eine X-Akte Scully! Und wir werden hier ermitteln. Ob es Ihnen passt oder nicht."

Sandburg mußte sich ein Grinsen verkneifen. Die beiden gingen miteinander um wie ein altes Ehepaar. Er beschloß, den Streit zu schlichten. "Schön, dann werden wir ja ab jetzt zusammenarbeiten. Stimmt´s Jim?" Er warf Ellison einen vielsagenden Blick zu. Dieser verstand Sandburgs Plan und erwiderte: "Natürlich. Wir sehen uns dann heute Mittag zusammen die Akten an. Wie wäre es um 15.00 Uhr?"

"Schön!" sagte Scully schnippisch und verließ das Büro.

Mulder blickte ihr hinterher. Dann wandte er sich nochmal an Sandburg und Ellison. "Bitte entschuldigen Sie. Sie hätte eigentlich heute Urlaub." Dann verließ auch er das Büro. Blair und Jim warfen sich einen vielsagenden Blick zu.




"Was sind denn die X-Akten Jim?" fragte Blair einige Minuten später nachdem sie die Akten zum "Sanders-Fall" aus dem Archiv geholt hatten.

"Keine Ahnung Häuptling. Wir könnten aber mal im Computer nachsehen. Das ist Ihre Spezialität."

"Okay, wird erledigt." Und schon war Sandburg verschwunden.




Keine 10 Minuten später erschien Sandburg wieder in seinem Büro.

"Sie werden es nicht glauben, Mann!"

"Was denn?" fragte Jim interessiert.

"Die X Akten sind die ungelösten Fälle des FBI. Alles paranormale und übernatürliche wird dort verwahrt. Und unser Fox Mulder hat schon einige Fälle dieser Art gelöst. Er beschäftigt sich ausschließlich mit den X-Akten. Also ein wahrer Geisterjäger!"

"Das ist ja interessant. Aber was soll an dem "Sanders-Fall" übernatürlich sein?"

"Ich habe herausgefunden, daß Mulders Schwester mit 8 Jahren entführt wurde."

"Woher wissen Sie das denn schon wieder ?"

"Beziehungen Mann!"

"Ich kenne ihre Beziehungen! Sie ist Brünett und sitzt in der Personalabteilung!"

Sandburgs Grinsen nahm nun fast unwirkliche Ausmaße an.

"Nun, ist doch egal. Hier ist unsere Verbindung zum Sanders-Fall, Mann! Der Mörder bringt ausschließlich kleine Mädchen um. Und außerdem wissen wir nicht WIE er sie umbringt und wir wissen nicht, warum er jetzt mit Jugendlichen anfängt."

"Also doch ein ungelöster Fall....."




Kurz nach 15.00 Uhr waren Mulder und Scully wieder im Polizeibüro eingetroffen. Sie waren gerade dabei, sich die Akten anzusehen. Ellison bemerkte, daß Mulders Herzschlag sich mit jedem Bild, das er sich von den toten Mädchen ansah, beschleunigte. Ihm mußte wirklich viel an dem Fall liegen. Er würde zu gerne wissen, was seiner Schwester passiert war. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, ihn danach zu fragen. Mulders Miene verriet nämlich nichts über sein inneres Gefühlswirrwar. Er blickte zu Sandburg. Auch dieser war blaß. Er konnte eben keine Leichen sehen. Daran würde sich der Junge nie gewöhnen. Mulder meldete sich zu Wort und Ellison zog seine Sinne zurück.

"Haben Sie eine Erklärung, weshalb der Mörder jetzt anfängt, Jugendliche und Studenten umzubringen?"

"Nein, er hat uns bisher noch keine Nachricht hinterlassen. Die letzte die wir gefunden haben, war bei der kleinen Trisha Haglund."

"Also wissen Sie gar nicht, ob es der selbe Killer ist?" fragte Scully.

"Doch" erwiderte Sandburg "die Art der Morde ist die gleiche und wir haben bei allen Opfern sein Markenzeichen gefunden"

"Die Karte" sagte Mulder. Sandburg nickte.




In diesem Moment betrat Simon Banks, der Captain der Cascade-Police den Raum. Er nickte den Anwesenden zu und wandte sich dann an Ellison.

"Jim, ich muß Sie sprechen. Es geht um Ihren Fall."

"Kommen Sie ruhig rein, Sir. Das sind Agent Mulder und Scully vom FBI. Sie arbeiten mit uns an dem Fall."

"Warum wurde ich darüber noch nicht unterrichtet?" fragte Banks.

"Das ist meine Schuld, entschuldigen Sie bitte Sir. Ich bin direkt zu Detective Ellison gefahren, als ich hörte, daß Ihre Abteilung an dem Fall arbeitet." Erklärte Mulder.

"Na schön. Also, es gibt ein neues Opfer." Er wandte sich an Sandburg. "Kennen Sie einen Studenten namens Kyle Chanson?"

Sandburg wurde noch blasser, als er schon war. "Kyle? Sie wollen doch nicht sagen, daß er jetzt auch ihn...."

Jim sprang sofort auf und legte Blair eine Hand auf die Schulter. "Tut mir leid Chief. Ist alles in Ordnung?"

"Ja, Mann. Ich meine, ich bin nur etwas geschockt. Ich war mit Kyle in 2 Kursen an der Uni. Wir saßen nebeneinander und haben uns immer ziemlich gut verstanden. " Er schluckte und fragte dann "Hat er ihn auch so umgebracht wie die anderen?"

"Nein." Erklärte Banks. "Er hat bei jeder Altersgruppe und jedem Geschlecht einen neuen Stil entwickelt. Am besten Sie sehen sich das alle selbst an."

"Wollen Sie auch mitkommen Chief?" fragte Ellison seinen Freund vorsichtig.

"Ja, ich muß sehen was er ihm angetan hat." Sagte dieser tapfer.




Mulder und Scully fuhren mit ihrem Wagen hinter Ellison und Sandburg her.

"Scully, was glauben Sie, in welchem Verhältnis Sandburg und Ellison zueinander stehen?"

"Wie meinen Sie das Mulder? Sie sind nur Freunde. Mehr nicht."

"Nein, da ist mehr."

"Meinen Sie die beiden sind etwa....?"

"Nein! Das ist es nicht. Es ist geradezu so, als würde Sandburg alles überwachen, was Ellison tut. Eine Art Scout, verstehen Sie?"

"Wofür denn? Ellison ist ausgebildeter Cop und mit Sicherheit nicht auf ein Kind wie Sandburg angewiesen."

"Kind? Für wie alt halten Sie ihn denn?"

"Nun, er ist sicher noch keine 25."

"Keine Ahnung. Er ist noch Student. Aber so wie es aussieht, ist die Polizei sein Studiengebiet...." er nahm sich vor, Ellison mal danach zu fragen. Doch jetzt war es nicht der richtige Zeitpunkt.




Einige Minuten später kamen beide Wagen bei der Leichenhalle an. Kurz darauf, wurde ihnen der Leichnam gezeigt. Sandburg blickte ihn kurz an, doch dann rannte er aus dem Raum. Ellison konnte verstehen, warum. Chanson war keineswegs auf die gleiche Art und Weise getötet worden, wie all die anderen. Sanders hatte ihn nicht leicht sterben lassen. Wunden überzogen den Körper des jungen Mannes. Er hatte ihn gequält, bevor er ihn umgebracht hatte...

Blair lehnte an der Hauswand des Gebäudes. Er wollte nur noch an die frische Luft. Er hatte nicht mit einem so schlimmen Anblick gerechnet. Übelkeit stieg in ihm hoch. Einige Passanten gingen an ihm vorbei und fragten, ob alles in Ordnung sei. Er nickte nur benebelt. Er blickte zu Boden, so daß die Übelkeit langsam wieder verschwand. Er zitterte und hoffte, daß Jim bald mit den Schlüsseln für den Wagen auftauchen würde. Er mußte sich unbedingt setzen. Vor ihm hielt ein Wagen, doch Blair achtete nicht darauf. Jemand stieg aus und näherte sich ihm.

"Blair Sandburg?" fragte der Mann.

Erschrocken blickte der Student auf. Vor ihm stand ein muskulöser, großer Mann in Polizeiuniform.

"Was wollen Sie, Mann? Woher kennen Sie meinen Namen?"

"Glauben Sie mir, das werden Sie bald erfahren." In diesem Moment rammte ihm der Mann eine Spritze in den Oberarm. Blair wollte schreien, doch bevor ein Laut aus seiner Kehle kam, wurde es schon schwarz um ihn. Er fühlte, wie sein Körper erschlaffte. Fühlte, wie er weggezerrt wurde, doch er konnte sich nicht bewegen. Es war, als hätte ihm jemand seinen Körper genommen und nur noch sein Verstand wäre übrig. Doch dann verlor er auch das Bewußtsein.




Einige Passanten fragten sich, was wohl mit dem jungen Mann los sei, doch niemand kümmerte sich mehr darum, als sie sahen, daß sich ein Polizist seiner annahm...




Die FBI-Agenten und Ellison verließen die Leichenhalle.

"Wo ist denn ihr Partner?" fragte Scully.

"Keine Ahnung. Vielleicht ist er nur spazieren."

"Ihm war sicher schlecht." erklärte Mulder.

Jim blickte sich nervös um. Er wandte sich an die Agenten und schlug vor, daß diese zurück fahren sollten. Er würde auf Sandburg warten.




Als die Agenten weg waren, ließ Ellison seine Sinne ausschweifen. Er suchte nach dem Herzschlag Sandburgs, seinem Atemgeräusch, sogar seinem Geruch, doch er konnte nichts finden. Sandburg war weit und breit nirgendwo. Er horchte, ob er seine Stimme hören würde, doch auch hier hatte er keinen Erfolg. Verzweifelt blickte sich Ellison um. Seine Augen erblickten etwas auf dem Boden. Eine Kapsel. Vielleicht der Verschluß einer Spritze...er suchte weiter. Dann erblickte er etwas, das ihn erschaudern ließ. Ein winziger Blutfleck auf dem Bürgersteig. So klein, daß normale Menschen ihn übersehen hätten, doch für ihn war er groß genug, er wußte, daß es Sandburgs Blut war, er roch es. Er hatte es schon oft genug gerochen. Warum kam der Junge nur immer wieder in solche Schwierigkeiten. Er zog sein Telefon aus der Tasche und bestellte die Spurensicherung....




"Ein Betäubungsmittel und eindeutig Sandburgs Blut" erklärte Scully den beiden Männern.

"Also hat Sanders ihn." Schoß es aus Mulder heraus.

"Das wußte ich schon vor Stunden, Agent Mulder." Gab Jim unfreundlich zurück.

Jetzt wurde auch Mulder ärgerlich. "Wie konnten Sie überhaupt diesen.... "Miniblutfleck" finden Detective? Sind sie auf dem Boden mit einer Lupe rumgekrochen, oder was?"

"Ich hatte eben Glück." Entgegnete Ellison.

"Nein! Nein, ich weiß was hier los ist. Ich habe eine X-Akte darüber. Sie sind ein Sentinel!"

Ellisons überraschter Gesichtsausdruck verriet Mulder sofort die Wahrheit. Also bohrte er weiter.

"Sie sind ein Sentinel und Sandburg ist ihr Scout. Stimmt´s? Und ohne ihn könnten Sie noch nicht mal alleine über die Straße gehen?"

"Was zum Teufel ist ein Sentinel, Mulder?" fragte Scully.

Statt ihm antwortete ihr Ellison: "Ein Sentinel ist jemand mit einer höheren Wahrnehmungsfähigkeit. Das bedeutet ich kann besser sehen, hören, schmecken, fühlen und riechen als andere."

"So etwas gibt es doch nicht!" konterte Scully.

"Und ob es das gibt. 1909 wurde schon einmal über so einen Mann berichtet. Und aus dem Jahr 1955 habe ich eine Akte darüber. Solche Menschen gibt es Scully."

"Solche Menschen, wie Sie es nennen Agent Mulder, sind nicht anders als Sie." Sagte Jim zornig.

"Das habe ich auch noch nie behauptet, oder?"

"Leute, lassen wir doch die Streiterei! Wir müssen Sandburg finden. Und wenn Detective Ellison diese Fähigkeiten hat, dann wird es uns nur nützlich sein." sagte Scully laut und hoffte, die beiden Männer dadurch zu beruhigen.




Blair wurde unsanft wachgerüttelt. Jemand schlug ihm ins Gesicht um ihn zu wecken. Erschrocken schlug er die Augen auf. Der muskulöse Mann stand wieder vor ihm. Es dauerte einen Moment, bis er klar sehen konnte. Die Droge die der Kerl ihm gespritzt hatte, vernebelte seinen Verstand. Er saß an eine Wand gelehnt in einem großen Raum. Es mußte ein altes Abbruchhaus sein, denn die Fenster waren zerbrochen und alles war staubig und leergeräumt. Der Mann grinste ihn an: "Sind wir wieder wach? Wie schön. Wissen Sie, Mister Sandburg, es machte mir großen Spaß ihren Freund Kyle zu quälen. Er war ein guter Köder. Ich hätte sie natürlich auch schon früher von dem Fall "abziehen" können, doch Ihr Freund Ellison war ja immer an Ort und Stelle. Gehen Sie eigentlich niemals irgendwo alleine hin?

"Was soll das Mann, Sie wissen genau, daß Jim mich finden wird." Presste Blair ängstlich hervor.

"Das glaube ich kaum. Er wird Sie finden, aber dann wird es wohl zu spät sein."

Sanders verließ den Raum und ließ Blair allein zurück.

"Verdammt." Sagte dieser zu sich selbst. Warum mußte er auch immer in solche Situationen geraten? Er zog Psychopathen wohl an wie ein Magnet Metall...

Er versuchte aufzustehen, fiel aber mit einem leisen Schrei sofort wieder zurück. Seine Hände waren hinter seinem Rücken wohl mit Draht gefesselt und hatten bei dem Versuch aufzustehen tief in seine Handgelenke geschnitten.

"Oh Gott Jim, ich weiß, daß sie mich hören können! Kommen Sie Mann, ich erwarte Sie hier jeden Moment..."




Jim erwartete auch jeden Moment, seinen Partner zu finden. Doch leider hatte bislang nur Pech gehabt. Da auch die beiden FBI-Agenten keine Idee gehabt hatten, wo man suchen sollte, hatten sie sich darauf geeinigt, daß Mulder ein Täterprofil erstellte, Scully die Krankenhäuser und Leichenhallen abarbeitete und er in der Stadt umherfuhr und Sandburg suchte. Doch er hatte noch nicht mal ¼ der Stadt durchkämmt und noch kein Anzeichen von ihm entdeckt...




Mulder saß inzwischen vor den Akten des Sanders-Fall und versuchte, eine Spur zu finden, die den Täter verriet. Die verriet, wohin er seine Opfer brachte, wie er dachte, was er plante. Er war einer der Besten im erstellen solcher Profile, doch jetzt, da es eilte, kamen die Antworten nicht so schnell wie erhofft. Er schreckte hoch, sein Handy klingelte. Er nahm ab "Mulder."

"Ich bin´s Mulder. Ich habe jetzt bei allen Krankenhäusern nachgefragt. Es wurde kein Blair Sandburg eingeliefert. Auch die Leichenhäuser haben keinen jungen Mann mit langen Haaren."

"Das ist ja schon mal ein gutes Zeichen"

"Wie lange hatte es bei den anderen Opfern gedauert, bis er sie ermordete?" fragte Scully.

"Nicht mehr als 48 Stunden. Der Kerl zögert nicht. Für ihn ist es ein Spaß. Es ist noch nicht einmal so, daß er einen Grund dafür hätte, wie Haß oder Überzeugung. Der Kerl macht das nur aus Spaß."

"Ich rufe jetzt Ellison an und frage ihn, wie es bei ihm steht, okay?"

"Ja, gut. Bis später Scully."

Er legte auf und widmete sich wieder seinen Akten. Sein Blick fiel auf ein kleines Foto. Man sah ein kleines Mädchen in Begleitung eines Mannes. Dieser sah aus wie Sanders. Nur jünger. Und er lief am Hafen entlang. Er blätterte weiter. Das war Sanders mit seiner Tochter. Sie kam bei einem Unfall ums Leben. Und der Fahrer des Unfallwagens war ein Student. Das war das Motiv! Warum hatte er es nicht früher gesehen? Schnell wählte er Scullys Nummer und teilte ihr die Neuigkeiten mit.




Ellison fuhr inzwischen das Hafenviertel ab. Seine Sinne suchten nach seinem Partner. Doch er hörte nur immer wieder Hafenarbeiter, Möwen oder Schiffe. Nichts, was auf seinen Freund hindeuten würde. Jetzt passierte er die alten Abrisshäuser. Da hörte er, wie jemand schrie. Er hielt an und horchte weiter...

"Er wird Sie nicht wiedererkennen. Unser Detective"




Blair versuchte den Drang zu weinen zu unterdrücken, doch die Schmerzen wurden langsam unerträglich. Der Kerl hatte ihn mit einer Hand an die Wand gepinnt, mit der anderen ritzte er langsam "Die Karte" in Blairs T-Shirt. Dieses war schon von Blut durchnässt. Endlich ließ Sanders ihn los und Blair glitt langsam auf den Boden. Er blieb auf der Seite liegen und hoffte, daß der Kerl endlich verschwinden würde. Doch statt dessen drehte dieser ihn mit dem Rücken nach oben und begann, auch auf Blairs Rücken etwas einzuritzen...

Jim stürmte die Treppen nach oben. Er hörte Blair jetzt ganz deutlich, seine unterdrückten Schluchzer und er hörte Sanders. Er hörte, wie es ihm Spaß machte, seinen besten Freund zu quälen. Mit gezogener Waffe trat er die alte Tür eines alten Büros ein. Er stürmte hinein und sah auch schon Sanders, der auf Sandburg kniete und ein Messer in der Hand hielt.

"Cascade PD! Nehmen Sie die Hände hoch Sanders!"

Sanders reagierte schnell, drehte Sandburg um und zog ihn vor sich, um ihn als Schutzschild zu benutzen. So saß er mit dem Jungen auf den Knien. Sanders drückte Blair das Messer an den Hals. Dieser zuckte nervös zurück. Ellison sah Tränen in den Augen seines Freundes.

"Wenn Sie mich erschießen wollen, Ellison, dann müssen Sie schon auch Ihren Partner erschießen." Sagte Sanders triumphierend.

"Ich werde Sie erschießen. Verlassen Sie sich darauf Sanders!"

Blairs Augen flehten ihn an, endlich abzudrücken, egal, ob er auch ihn treffen würde. Er sah Vertrauen in den Augen seines Freundes, die Vertrautheit, daß er das richtige tun würde...

Doch wenn er schießen würde, dann würde Sanders noch genug Zeit haben, das Messer zu benutzen, der Psychopath würde Blair umbringen, und wenn es das letzte wäre, was er tun würde. Jim begann zu schwitzen. Es war eine ausweglose Situation.

Plötzlich sprach Sanders:

"Wissen Sie was, Ellison. Sie würden es nie schaffen, so zu treffen, daß ich nicht mal mehr zu einer solchen Bewegung fähig wäre." In diesem Moment zog er das Messer über Sandburgs Haut und stoppte kurz vor der Kehle. Sandburg stöhnte auf, Blut lief aus der frischen Wunde. Wo Jim auch hinsah, sah er das Blut seines Freundes. Sandburg sackte langsam zusammen und verlor das Bewußtsein. Jim wurde wütend. Sanders hatte ihn genug gereizt. Er mußte jetzt handeln. Wenn ihm ein sauberer Schuß gelänge, würde vielleicht nur Sanders zurückgeschleudert, und Blair unverletzt bleiben....er mußte es versuchen. Er zielte mit der Waffe auf Sanders Kopf, der ihn noch immer angrinste. Und er drückte ab.




Mulder und Scully kamen an das Hafenviertel. Sie hatten sich sofort nach Ellisons Aufforderung nach Verstärkung in den Wagen gesetzt. Schnell stiegen sie aus und liefen in das Haus, das Ellison als Tatort angegeben hatte. Da hörten Sie den Schuß und sofort zogen beide ihre Waffen. Sie stürmten nach oben und sahen Ellison noch mit erhobener Waffe im Raum stehen. Dann stürzte er sich auf den Boden. Mulder betrat den Raum als erster. Er sah, wie Ellison Sandburg von Sanders herunterhob. Mulder stürmte zu Sanders und fühlte nach einem Puls. Nichts. Der Mann war tot. Ellison hatte ihn mit einem Kopfschuß getötet. Er sah zu dem Detective, der hektisch seinen Partner untersuchte. Scully war inzwischen bei Blair und presste ihre Hand auf die Wunde am Hals des jungen Mannes. Er zog sein Handy und rief sofort einen Krankenwagen...




"Blair?"

Sandburg hörte, daß jemand seinen Namen sagte. Wo war er? War er tot? Langsam öffnete er die Augen und blickte in das Gesicht eines jungen Arztes.

"Mr. Sandburg. Schön, daß Sie wieder unter uns sind. Hier ist jemand, der Sie gerne besuchen möchte."

Blair drehte seinen Kopf und sah, daß Jim an seinem Bett saß.

"Hey" sagte dieser nur kurz und lächelte seinen Partner an.

Auch Blair wollte etwas sagen, doch Jim unterbrach ihn. "Hey Chief, der Doc meint, Sie sollten jetzt noch nicht so viel sprechen. Der Kerl hat nur um Haaresbreite Ihre Stimmbänder verschont."

Blair machte Schreibbewegungen und Jim reichte ihm einen kleinen Block und einen Stift.

"Ob er tot ist? Ja Häuptling. Er kann Ihnen nichts mehr tun."

Blair schrieb wieder etwas und hielt es Jim hin "Wie haben Sie ihn umgebracht?"

"Wollen Sie das wirklich hören Chief?" Blair nickte.

"Kopfschuß. Es war die einzige Stelle, die Sie nicht bedeckten. Ich hatte Glück. Er war sofort tot und konnte Sie nicht noch mehr verletzen." Blair nickte und schloß wieder die Augen. Sekunden später bemerkte Ellison, daß sein Freund schon wieder tief und fest schlief.




"Mulder sind Sie jetzt zufrieden? Der Kerl ist tot und wir haben noch nicht mal mitgeholfen, ihn zu fassen."

"Ja Scully. Ist ja schon gut. Ich weiß jetzt, daß Ellison mich nicht braucht. Sie können jetzt wieder in ihren wohlverdienten Urlaub."

Ellison grinste. Er hörte schon einige Zeit der Unterhaltung der beiden Agenten zu. Sie warteten vor der Tür darauf, Sandburg zu besuchen. Wenn die wüßten, daß er jedes Wort verstand...

"Man könnte ihn aber fragen, ob er eine Studie über seine Sinne mitmachen würde." schlug Scully vor.

Das war genug. Jim stand auf. Er mußte mal mit den Leuten reden!

"Die Antwort ist nein."

Mulder und Scully sahen ihn verdutzt an.

"Wie bitte?"

"Keine Studie, keine Fragen, kein Test. Ich bin ein Sentinel, schön, aber ich denke das sollte unter uns bleiben und auch keine Akte werden! Haben wir uns da verstanden, Agent Mulder?"

Der FBI-Agent sah den Cop überrascht an.

"Okay. Kein Wort wird über meine Lippen kommen" versprach er. Und auch Scully nickte.

"Schön." Sagte Ellison. "Dann freue ich mich schon auf die nächste Zusammenarbeit mit Ihnen." Er grinste und ging wieder in Sandburgs Zimmer...

-Ende-


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