Der Sentinel - Im Auge des Jägers

Scharfe Sinne - harte Fäuste



Ein Bericht der TV-Highlights
Ausgabe Juli 1999

(Ich habe keinerlei Rechte an diesem Artikel und der zugehörigen Bilder und übernehme auch keine Verantwortung für etwaige Fehler, z. B. dass Blair Sandburg von Simon Banks engagiert sei - definitiv falsch, wie ihr wisst...)


Hintergrundbericht

Charaktere
        James J. Ellison
        Richard Burgi
        Blair Sandburg
        Garett Maggart
        Simon Banks
        Bruce A. Young




Hintergrund


"In allen Stammeskulturen hatte jedes Dorf einen sogenannten Sentinel. Der Sentinel wurde aufgrund eines genetischen Vorteils ernannt: eines sinnlichen Bewusstseins, dass weiterentwickelt ist, als das normaler Menschen. Ich habe hunderte dokumentierter Fälle von einem oder zwei hyperaktiven Sinnen, aber noch keinen mit allen fünf. Sie könnten der sein, den ich suche..." Mit diesen Worten des jungen Forschers Blair Sandburg beginnt jede Folge der spektakulären Action-Fantasy-Serie DER SENTINEL - IM AUGE DES JÄGERS , die seit dem 7. Juni mit neuen Folgen bei Pro7 im Abendprogramm läuft.

Hätten sich zwei theaterbegeisterte Studenten vor mehr als zwanzig Jahren nicht während einer Aufführung der California State University kennengelernt, wären die etwas anderen Polizei-Geschichten des sensitiven Wunders Detective James "Jim" Ellison nie entstanden. Der in Los Angeles geborene Danny Bilson und der aus Buffalo stammende Paul DeMeo stellten schnell fest, dass sie die gleichen Vorlieben für Abenteuergeschichten und alte Actionfilme hatten. Sie setzten sich zusammen und begannen Theaterstücke zu schreiben. Wie andere berühmte Autorenduos (z. B. Billy Wilder und I. A. L. Diamond) verbrachten sie dabei mehr Zeit miteinander als mit ihren jeweiligen Freundinnen.
In den achtziger Jahren hatten die beiden ihren Durchbruch mit Science Fiction - B-Filmen wie Future Cops (1985), Destroyers, Zone Troopers (beide 1986) und der Komödie Scout Academy (1988).

Fürs Fernsehen schrieben Bilson/DeMeo 1990 die interessante, aber leider nur kurzlebige Fantasyserie Der rote Blitz (1990). Paul gerät heute noch ins Träumen, wenn er sich erinnert: "Gott, was habe ich diese Serie geliebt. Wir hatten eine Menge neuer Ideen und waren gerade im Begriff die Drehbücher für die zweite Staffel zu schreiben, als uns der Sender mitteilte, dass sie gestorben sei."
Den Nachfolgearbeiten Rocketeer (1991) und The Human Target (1992) war auch nicht der große Erfolg beschieden. Doch dann katapultierten sich die beiden Produzenten und Drehbuchautoren gleich mit zwei weltweit erfolgreichen Actionserien an die Spitze des US-Fernsehens: Viper (1994) und schließlich Der Sentinel (1996).
CBS war an der Geschichte eines Cops mit extrem geschärften Sinnen nicht interessiert. Nachdem auch Warner den Sentinel nicht wollte, obwohl einer der ausführenden Produzenten Ron Taylor dafür war, lag das Skript erst einmal in der Schublade. Als Taylor zu einer anderen Firma wechselte, war die Zeit für Cop Ellison gekommen. UPN wollte ein Testdrehbuch, doch die beiden schreibenden Freunde Bilson und DeMeo, die gerade an zwei Kinoskripts arbeiteten, verlangten eine Garantie für einen Pilotfilm. Sie bekamen sie. Das Ergebnis sind 65 Folgen von Der Sentinel und eine eingeschworene Fangemeinde, die für ihre Serie durchs Feuer geht.

Detective James Ellison lebt in der fiktiven Stadt Cascade und ist ein sehr erfolgreicher Police Officer. Seit einem Hubschrauberunglück, das er als einziger überlebt, sind seine fünf Sinne übermenschlich ausgeprägt. Seit seiner 18-monatigen Zeit im peruanischen Dschungel, die er bei einem Eingeborenenstamm verbrachte, kann er unter anderem Fingerabdrücke mit bloßen Augen erkennen, Körpergeruche über größere Entfernungen wahrnehmen, Gespräche belauschen, bestimmte Schwingungen in der Luft fühlen und mikroskopisch kleine Unebenheiten ertasten. Für Verbrecher ist der Sentinel damit ein einziges Ärgernis.
Aber auch sein Chef Captain Banks ist nicht immer von ihm begeistert, denn James hat Probleme, mit seinen neuen Fähigkeiten besonnen umzugehen. Dabei soll ihm der junge Anthropologe Blair Sandburg helfen, der seine Doktorarbeit über das Phänomen der Sentinels schreibt und überglücklich ist, in Ellison den ersten modernen Vertreter seiner Art gefunden zu haben. Zwischen den beiden privat sehr unterschiedlichen Männern entwickelt sich eine Freundschaft, die durch nichts zu erschüttern ist. Trotzdem liefern sie sich witzige und manchmal auch hitzige Wortgefechte, in denen James seinen Zopf tragenden Begleiter ironisch "Häuptling" nennt.

Neben den besonders in der dritten und vierten Staffel spektakulären Verfolgungs- und Actionszenen hat der einzig wahre Nachfolger von MacGyver gerade durch die zwischenmenschlichen Verstrickungen, die dem Ganzen erst die richtige Würze geben, eine fantastische Fangemeinde gewonnen. Als im Frühjahr 1998 bekannt wurde, dass die Serie eingestellt werden sollte, hagelte es Proteste. Die Fans kauften ganze Werbeseiten in Fernseh- und Filmzeitschriften, um ihrem Protest Nachdruck zu verleihen. Im Internet wurde eigens ein Sentinel-Webring gegründet, der sich für die Fortsetzung der Abenteuer von Detective Ellison stark machte. Noch heute finden sich in der größten Suchmaschine der Welt fast 90.000 (!) Eintragungen zum Suchbegriff The Sentinel.
Die Welle der Empörung blieb nicht ohne Wirkung, denn die Produktionsgesellschaft UPN entschloss sich, eine vierte Staffel in Auftrag zu geben. Hauptdarsteller Richard Burgi dazu: "Obwohl die Fans sehr viel damit zu tun hatten, hoffe ich, dass ein weiterer Grund für die Wiederaufnahme unserer Show für die Lernfähigkeit der zuständigen Leute im Sender war. Sie haben einen Fehler gemacht, indem sie ein erfolgreiches und qualitativ gutes Produkt abgesetzt haben und hatten dann den Mut sich zu korregieren."
Für die beiden Autoren Bilson und DeMeo war es eine wunderbare Erfahrung zu sehen, dass man nicht völlig machtlos gegen eine plötzliche Absetzung ist. Nach den schlechten Erinnerungen an Der rote Blitz sind die beiden den Fans für die immense Unterstützung sehr dankbar: "Das gewaltige Fanecho hat einen wahnsinnigen Druck auf alle ausgeübt. Das hat dann wohl den Ausschlag gegeben." Die vierte Staffel besteht zwar nur aus acht Folgen, die es aber allerdings in sich haben. Jede der besonders aufwendigen Stories kostete 1,85 Mio. Dollar; ein Rekord für Fernsehserien! Alle gaben sich besondere Mühe, noch besser zu arbeiten, denn "das waren wir den Fans schuldig" (Bilsen).

Ob es eine fünfte Staffel gibt, ist noch nicht sicher. Die letzte Episode The Sentinel by Blair Sandburg ist kein Cliffhanger, sondern verknüpft viele lose Enden zu einem harmonischen Abschluss. Einer Fortsetzung steht von Seiten der Autoren und Schauspieler aber nichts im Wege. Falls sich die Geldgeber anders entscheiden, wissen sie ja, was ihnen blüht!
jk





Charaktere




Zum Anfang der Seite

Home

Erstellt im Internet Explorer 6.0 und abgestimmt auf Netscape 6.0 (jeweils im Vollbildschirm, 1024 x 768 Pixel Auflösung)