Trouble at home

Original: Liriel

Übersetzung von Starkat






Die Detectives Rafe und Brown bewachten den Eingang des Schwulen-Night Clubs, in dem die Polizei eine Razzia durchführte. Zum Glück bewarten alle Besucher die Ruhe und keiner war ausgerastet, als die Polizei mit ihrer Drogensuche begonnnen hatte.

Die beiden sahen sich leicht grinsend an, als sie ihre Kollegen beobachteten, wie diese einige der Besucher aus dem Club abführten. Sie waren eindeutig noch zu jung, um hier sein zu dürfen. Man würde sie zur Wache bringen, wo dann irgendjemand dann ihre ahnungslosen Eltern anrufen musste.

Plötzlich schnappte Brown nach Luft. "Oh-oh!"

"Was?" Rafe sah seinen Partner an.

"Ärger im Paradies in Sicht!", sagte der andere Detective und nickte in die Richtung des nächsten Besuchers, den die Polizisten abführten.

Mit weit aufgerissenen Augen sahen sich die beiden an. Und das hatte nur eines zu bedeuten:

"Wer riskiert sein Leben und sagt es ihm?"

***

"Sehen Sie, Simon,..." Jim versuchte seinem Captain und Freund klar zumachen, dass er die Computerfirma anrufen sollte, die für die Polizei-Software zuständig war, weil nichts, was Sandburg und er versucht hatten, dieses verdammte Ding wieder Online gebracht hatte.

Es war zwar keine Tragödie gewesen, aber Blairs E-mails von der Universität waren ebenfalls abgestürzt, so dass sein Guide Jims Arbeitsplatz benutzen musste, um einige wichtige Nachrichten zu bearbeiten. Wichtige Nachrichten, die er aber nicht herunterladen konnte, weil Jims Computer jedes Mal sich dazu entschied das E-mail-Programm nicht hochzufahren und ihnen "Unbefugter Benutzer" entgegen blinkte.

Simon Banks seufzte und setzte seine Brille ab. Er rieb sich die Augen, schloss die Akte, die er gerade gelesen hatte, als Jim hereingekommen war, und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

"Das ist jetzt schon das vierzigste Mal in sieben Tagen, dass Ihre E-Mail abgestürzt ist, Jim. Was, zur Hölle, machen Sie da nur?", wollte der Captain wissen. "Sie sind hier der Einzige mit solchen Problemen."

"Ich weiß, ich weiß", begann Jim. "Ich..."

Das Telefon klingelte und unterbrach Ellison bei seiner Erklärung, die er ihm gerade geben wollte.

"Banks!", bellte sein Freund in den Hörer. Der Sentinel zuckte zusammen und senkte die Empfindsamkeit seiner Ohren.

Unbewusst hatte er sein Gehör hochgefahren, als er Sandburg an seinem Schreibtisch im Bullpen verlassen hatte, um von Simon aus die Computerfirma anzurufen.

Durch das Fenster des Büros sah er, wie sein Guide immer noch versuchte, sich durch seine E-Mails zu arbeiten, aber ohne Erfolg, wie seine Körpersprache und der frustrierte Ausdruck auf Blairs Gesicht zeigten. Grinsend beobachtete Jim den anderen Mann und wartete, bis Simon mit seinem Gespräch fertig war.

"*WAS?!?*"

Simons unerwarteter Schrei hinter ihm ließ den Sentinel fast taub werden. Jim drehte sich alarmiert um. Der Captain hörte sich nicht nur sauer an. Seine Augen und sein Gesicht zeigten deutlich seinen Ärger. Er hörte angestrengt dem unbekannten Anrufer zu und seine Augen weiteten sich. Dann erinnerte er sich wieder an Jims Anwesenheit, hielt mit der einen Hand den Hörer zu und winkte mit der anderen den Detective aus seinem Büro.

"Und?", fragte Blair hoffnungsvoll, nachdem Jim wieder zu ihrem Schreibtisch zurückgekehrt war. "Was hat er gesagt?"

Der Sentinel schüttelte den Kopf. "Nichts."

Der junge Student hob seine Hände und seufzte schwer. "Das hab ich mir gedacht. Ich glaube, das ganze Department hat die Brüllerei gehört."

Er setzte sich neben Blair und erklärte es ihm. "Das war nicht wegen mir, Chief. Simon hat einen Anruf erhalten. Ich weiß nicht von wem, aber ich bin fast taub geworden, als er in den Hörer geschrieen hat."

Alarmiert legte Blair seine Hand auf den Oberarm des Sentinel.

"Ich bin okay, Chief, ich bin okay." Besänftigend strich er über Blairs Wange , warf noch einen leidvollen Blick auf den Computer und wendete sich dann wieder seinem Schreibtisch zu, auf dem die Akte eines neuen Falls lag.

Immer noch etwas verunsichert, lächelte sein Guide ein wenig und wendete sich wieder seiner selbstauferlegten Aufgabe zu, endlich Zugriff auf das Mail-Programm zu bekommen.

Fast eine Stunde später wollte Jim wissen, ob Blair schon Fortschritte bei der Lösung ihres Problems gemacht hatte. Er konnte es dem Studenten ansehen, dass es keine gab.

"Mach mal eine Pause, Chief.", sagte er.

Blair hatte gerade den Mund aufgemacht um ihm zu antworten, als Rafe und Brown mit einem schmollenden Daryl Banks zwischen ihnen das Bullpen betraten.

"Was...?", war alles, was Jim sagen konnte, als er die unglücklichen Gesichter von Rafe und Brown sah.

"Jim? Ich glaube, sie haben dem Vice bei einer Razzia geholfen.", flüsterte sein Guide ihm ins Ohr. Sein warmer Atem streifte sanft seine sensible Haut und schickte einen Schauder über seinen Rücken.

"Yeah." Etwas abgelenkt kämpfte Jim dagegen an, nicht in ein Zone-out zu geraten.

Viele Augen folgten der Prozession, bis sie das Büro des Captains erreichten. Simon schloss die Jalousien. Ein paar Minuten später kamen die beiden Detectives heraus. Sie sahen immer noch so unglücklich aus wie zuvor.

"Hey, Mann, was ist passiert?", fragte Blair verwundert Brown.

"Uh... das willst du nicht wissen, Hairboy.", antwortete der Detective nervös und verschwand nur ein paar Schritte hinter seinem Partner Rafe, bevor Blair noch eine Frage stellen konnte.

Sentinel und Guide sahen sich an. In was war Daryl nur da hinein geraten?

Nach zwanzig Minuten voller Beschimpfungen und Geschrei zwischen Simon und Daryl seufzte Blair und nahm seine Brille ab. "Wie hältst du das nur aus, Jim?"

"Huh?", war die nicht gerade nette Antwort des Sentinel.

"Simon, Daryl.", sagte Blair.

"Ich höre nicht hin.", erklärte Jim.

"Willst du nicht den Grund wissen?" Der Student konnte es nicht glauben. "Komm schon, Jim. Simon ist unser Freund!"

"Und einen Freund sollte man nicht belauschen, Chief.", kam die ruppige Antwort.

Noch nicht entmutigt hörte Blair noch weitere zehn Minuten zu, aber dann: "Jim, *komm schon*, lass uns Daryl retten. Was immer er auch angestellt hat, *so* schlimm kann es doch nicht sein!"

Mit einem Seufzer kapitulierte der Detective. Er hatte sein Gehör schon vor ein paar Minuten verstärkt - nicht genug, um Simon und seinen Sohn zu verstehen, aber genug, um leicht den Zorn in ihren Stimmen zu hören. Beide fühlten sich von dem jeweils anderen hintergangen.

Daryl war schon im Alter von vierzehn Jahren eine Plage gewesen, aber jetzt – zwei Jahre später – war es für seinen Vater um so schwerer geworden. Teenager!

Jim verstärkte sein Gehör.

//... was, zur Hölle, denkst du dir eigentlich, Daryl!?! // Das war Simons Stimme.

// *Denken*, Dad? // Daryl. // Das ist mein Leben, und ich tue damit, was *ich* will! //

Huh?

// Dann sei gefälligst vorsichtig! Du bist noch nicht volljährig und wurdest von der Polizei in einem Nacht-Club erwischt...! // Aha. Das macht die Sache schon etwas klarer.

Ein Schnaufen des Teenagers war zu hören. // Ist es das, oder die Tatsache, das ich in einem Nacht-Club für *Schwule* war, Dad? // *WAS?* Daryl!?!

Simon wieder, in einem strengen Ton. // Ich habe nichts gegen Homosexuelle, aber - // Wirklich, Simon?

// Aber was? Bist du geschockt, weil dein Sohn, der Sohn eines Polizei-Captains, anders rum ist? Du denkst wohl: `Was werden die Leute sagen? Wie wird es meiner Kariere schaden?´ Du - //

// *Halt die Klappe, Daryl!!!* // Ein Schrei von Simon. Ich glaube nicht, dass du damit deinen Sohn ruhigstellen kannst, Simon. // Ich will nur, dass du vorsichtig bist, okay? //

// Wirklich, Dad? // Der Junge hört sich nicht überzeugt an.

// Wie ich schon sagte, es ist mir egal, ob du schwul, bi oder hetero bist. Ich will nur, dass du gesund und am Leben bist! // Du solltest deine Lügen besser üben, Simon.

// Ich *bin* vorsichtig! Aber ich denke nicht, dass du ehrlich warst, als du gesagt hast, es macht dir nichts aus, dass ich schwul bin. // Siehst du, was ich meine?

// Ich habe *wirklich* nichts gegen Schwule. //, wiederholte sich Simon.

// Das solltest du auch besser nicht. // Huh?

// Was meinst du denn damit? // Gut, Simon, den Gedanken hatte ich auch gerade.

// Sag jetzt nicht, du hättest es nicht gesehen! // Daryl, überrascht und abweisend.

// Was, Daryl? // Spuck es schon aus!

// Ellison. // *SHIT!!!* Du bist erledigt, Süßer!!!

Dreißig Sekunden herrschte erschreckende Stille.

// *Daryl!!!* Wie kannst du nur so etwas sagen?! Du - //

*Shit!*

// Ach, komm schon, Dad! Die Hälfte der Zeit schleicht er um Sandburg herum - //

Shitshitshit! Wer außer Daryl hat das sonst noch gemerkt?

// - die andere Hälfte liegt er auf Blair drauf - // *Shit!*

Das Geräusch von Fleisch auf Fleisch war zu hören und dann kam eine erschreckende Stille.

// Es tut mir leid, Daryl, ich wollte nicht... //

Die Tür von Simons Büro flog auf. Der Teenager stürmte heraus und rannte durch das Bullpen.

" Daryl!", rief Simon und lief seinem Sohn hinterher.

Beschämt wandte Jim sich wieder Blair zu, der ihn verwundert fragte: "Uhm, Jim?"

"Das willst du nicht wissen, Chief, das willst du nicht wissen."

ENDE

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