Disclaimer siehe Fan-Fiction Seite.

Inspiriert von Ronan Keating's aktuellem Song "If Tomorrow Never Comes".
Gewidmet allen Menschen, die ich innig liebe und denen ich es leider nur noch nie gesagt habe!

Die Story wurde von meiner Lieblings-Beta Readerin Lelaina beta gelesen. Danke Laina! :-)

Warnung: SEHR viel Smarm!

Wer Lust hat, kann mir sehr gerne schreiben, was er von dieser kleinen Mini-Story hält: schreibmaus@mishale.net - Danke!

If Tomorrow Never Comes

von Mishale

Beta Read von Lelaina


04. Juni 2002




Ein leises Murmeln kam aus dem kleinen Raum unter Jim Ellisons Schlafzimmer. Für viele Menschen wäre es nicht wahrnehmbar gewesen aber der Sentinel hörte es mit Leichtigkeit durch das Loft hallen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt seinem grippegeplagten Guide und Freund Blair Sandburg, der die zweite Nacht in Folge aufgrund leichtem Fieber unruhig schlief.

Jim warf seine Decke beiseite und stieg leise aus seinem warmen Bett. Um seinen Mitbewohner nicht zu wecken, stieg er barfuß die Stufen hinab und lief auf Zehenspitzen zu dem kleinen Raum, der direkt bei der Küche lag.

Die Tür stand offen und lediglich ein brauner Vorhang hinderte ihn an einer freien Sicht auf seinen Freund. Vorsichtig schob er den Stoff beiseite und schritt ein wenig näher. Blair schlief unbeirrt weiter, hatte aber aufgehört, träumend unverständliche Worte zu murmeln.

Jim setzte sich leise auf die Tischkante, von woher er seinen Guide gut beobachten konnte. Die für den Sentinel im sanften Mondlicht erkennbaren Konturen des Gesichts ließen Jim lächeln. Er war erstaunt und zugleich fasziniert, wie viel Ruhe und Frieden in diesen Gesichtszügen lag.

Zurückdenkend an die Zeit, als dieser Raum noch voller Gerümpel stand, wurde Jim bewusst, wie leer sein Leben damals ohne Blair war. Jetzt lag hier nicht nur sein Guide, sondern auch ein Freund, den er über alles zu schätzen und auch zu lieben gelernt hatte. Es war keine partnerschaftliche Liebe, aber eine Liebe, die er zuvor nicht für möglich gehalten hatte. Diese Gefühle hatte er bisher noch nie für jemanden empfunden. Und manchmal hatte er das Bedürfnis, Blair zu zeigen, wie stark er ihn liebte. Er wollte ihm zeigen, was er für ihn empfand - für seinen Freund, Bruder... Seelenverwandten.

Dann wurde ihm bewusst, dass er es Blair nie gesagt hatte. Er hatte ihm nie erzählt, wie sehr er ihn wirklich liebte.

Plötzlich bekam er das unbändige Bedürfnis, es ihm hier und jetzt zu erklären. Vielleicht war es morgen schon zu spät. Wenn er morgen von einem Gangster niedergeschossen werden würde, würde Blair wissen, wie sehr er in geliebt hatte? Was, wenn nicht? Könnte er damit leben - oder vielmehr in Frieden ruhen - wenn er keine Gewissheit hatte, ob Blair seine Gefühle für ihn kannte?

Er kniete sich neben das Bett und ließ seine Hand sanft durch Blairs Locken gleiten, strich ihm über seine leicht glühenden Wangen und begann seinen Freund flüsternd zu wecken: "Blair? Blair, wach bitte auf!"

Wenige Sekunden später blinzelten Blairs große, dunkelblaue Augen. Jim knipste die Lampe auf dem Schreibtisch an. Er blickte seinem Freund tief in die Augen und erkannte darin so viel Vertrauen und... Liebe?

"Was ist, Jim? Alles in Ordnung?", flüsterte Blair.

Jim begann zu lächeln und strich Blair erneut über seine Wangen. "Ja", antwortete er nur und genoss den Anblick vor sich. Er versuchte dieses Bild für immer in sein Gedächtnis zu brennen. Diesen Blick der vollsten Hingabe.

Ein sanftes Lächeln bildete sich auf Jims sonst oft ernstem Gesicht und Blair lächelte zurück. Seine Augen schienen zu sagen, dass er verstünde, aber Jim musste dennoch Gewissheit haben. Er musste es seinem Freund sagen.

"Blair...", begann Jim erneut und rang nach Worten.

Blair nickte nur und seine Augen füllten sich langsam mit Tränen.

"Blair...", wiederholte sich Jim. Dann erkannte er, dass es keine Umschreibung dafür gab. Es gab nur drei Worte, seinen Gefühlen richtig und ausreichend Ausdruck zu verleihen: "Ich liebe dich", wisperte Jim so leise, dass Blair es kaum verstand.

Aber Blair verstand. Er verstand nur zu gut. Die Tränen liefen langsam seine Wangen hinab und Jim wischte sie zärtlich mit seinem Daumen weg. Dann lehnte sich Jim vor und Blair verstand auch hier. Sie umarmten sich freundschaftlich und spürten eine Wärme, die jeweils von der Anwesenheit des anderen in ihnen geweckt wurde.

"Ich weiß", antwortete Blair nach einer Weile leise. Dann spürte er, wie auf seinem Rücken Jims Tränen fielen.

"Ich liebe dich auch."




Eine halbe Stunde später knipste Jim alle Lampen aus und lief erleichtert hoch zu seinem Schlafzimmer.

Jetzt konnte der Morgen kommen. Was auch immer er für ihn bringen würde...


ENDE


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