Science-Fiction TV-Guide 97/98


Eine TV-Kritik zur Serie von Torsten Dewi


Kommen wir zu "Sentinel", einer Serie, die ich im letzten Band in der Vorschau bereits kurz angesprochen hatte. Neben "Voyager" ist es die einzige Drama-Serie des jungen Networks UPN, die über die erste Staffel hinaus erneuert wurde. Ich persönlich hatte dem Action-Knaller über den Polizisten der fiktiven Stadt Cascade, der nach seiner Rückkehr aus dem Dschungel erhöhte Sinneswahrnehmung besitzt, keine allzu großen Chancen eingeräumt. Zwar hat "Sentinel" hervorragende Stunts, brilliante Actionszenen und atemberaubende Explosionen zu bieten, die ihresgleichen suchen, aber unter dem Strich spricht die Serie zu stark eine männliche Zielgruppe an, und das ist erfahrungsgemäß der Todesstoß, denn gerade Frauen gilt das Hauptaugenmerk der werbetreibenden Industrie.

Sei es, wie es sei, mittlerweile hat sich "Sentinel", das übrigens aus der Werkstatt Bilson/DeMeo stammt, deren Werke "Flash" und "Viper" ihr noch an anderer Stelle in diesem Buch findet, in den USA ganz gut etabliert. Es ist und bleibt ein Wunder, wie die Serie Woche für Woche Action auf einem Niveau schafft, das jedes Budget sprengen müsste.

Nun wären die überhöhten Sinneswahrnehmungen des Hauptdarstellers ja an sich schon Grund genug, der Serie ein eigenes Kapitel zu gönnen, aber leider hört mit dieser gerade erwähnten Fähigkeit jeder Genrezusammenhang auf. Die Stories von "Sentinel" sind einfache Krimis, die auch ohne jeden Schnickschnack funktionieren würden.

ProSieben hat "Sentinel" bereits gekauft und arbeitet and der Synchronisation. Irgendwann im Frühjahr 1997 werden auch wir dann feststellen, das man für knackige Actionszenen nicht mehr ins Kino gehen muss.





Der Sentinel - Im Auge des Jägers
Gegen jede Chance

Darsteller: Richard Burgi, Bruce A. Young, Blair Sandburg, Carolyn Plummer

Puh, die neue Actionserie auf ProSieben wäre fast in den Startlöchern steckengeblieben. Nach guten Quoten für den Piloten setzte RTL nämlich die deutsche Konkurrenz "Alarm für Cobra 11" dagegen - und gewann haushoch. ProSieben zog "Sentinel" daraufhin kurzfristig ab und setzte den teuren Neueinkauf erst wieder ein, als "Alarm für Cobra 11" durch war. Ein kluger Schachzug, wie die mittlerweile konstant soliden Quoten von "Sentinel" beweisen.

"Sentinel" handelt von dem Polizisten Ellison, der nach einem Aufenthalt im Regenwald seine Sinne wesentlich besser einsetzen kann als andere Menschen. Er ist so eine Art Spürhund und Jagdfalke in einem. Ein junger Uniprofessor ahnt, woher diese Kräfte kommen, und steht ihm bei seinen Fällen zur Seite.

Mit Richard Burgi hat "Sentinel" einen Hauptdarsteller, der sich seinen Erfolg in den USA wirklich erarbeitet hat (und persönlich sehr nett sein soll). Er hat Dutzende von Gastauftritten in miesen Serien absolviert, kleinste Rollen übernommen, um dann schließlich mit "One-West Waikiki" (bei uns auf Vox) erstmals aufzufallen. Meine Meinung? Der Typ ist gut, und mit dem Nussknacker-Kinn könnte er auch prima einen Superhelden spielen.

Es ist schon erstaunlich, wie aufwendig und professionell man heute eine Actionserie gestalten kann. "Sentinel" hat Szenen, bei denen man sich in einem "Stirb langsam"-Film wähnt. Und die Autoren scheren sich nicht lang um normale Fälle: alles geht, solange es genug Action verspricht. Da ermittelt Ellison auch schon mal im Kloster oder auf einer Ölbohrinsel.

Nicht nur die Tricks in "Sentinel" sind perfekt. Auch die Kameraarbeit kann sich sehen lassen. Die Produktionsfirma Pet Fly lässt in Vancouver auch "Viper" drehen, aber da sehe ich schon qualitative Unterschiede. Das soll sich jetzt ändern, denn beide Serien ziehen in das neue Studio von Pet Fly.

Exklusiv aus der Produktionsfirma bringe ich auch die Info mit, dass die ersten beiden Folgen der neuen US-Staffel spektakulär werden (man hat 10 Tage statt 5 gedreht, und es wurden bis zu 1200 Komparsen eingesetzt), und dass Ellison mit einer neu eingeführten Polizeimedizinerin romantisch involviert sein wird.

Unterm Strich gute Unterhaltung für ein junges Publikum, dem Serien wie "Hooker" oder "Hawaii 5-0" einfach nicht fetzig genug sind.


Anmerkung: Für eventuelle Fehler wird keine Verantwortung übernommen. Blair Sandburg gehört z. B. nicht zur Darstellerliste, sondern Garett Maggart, der Blair Sandburg darstellt...




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