Titel: Me and You
Author: Shendara
Mail: shendara@gmx.net

Fandom: The Sentinel, Stargate SG-1 (Nein, es ist kein Xover. Zumindest nicht im engsten Sinne des Wortes.)
Rating: G
Category: Humor, Slash - falls man es überhaupt als solchen bezeichnen kann.
Characters: Jim / Blair

Archiv: FFP, Mishales Page
Summary: Ein nicht ganz so ruhiger Abend vor dem Fernseher…

Disclaimer: Nicht meins. JackDaniels gehört MGM und Co, Sentinel und Guide Pet Fly Productions. Und wer auch sonst noch immer ein paar Rechte daran hält. RTL2, Pro7 und K1 vielleicht?

Note: Inspiriert durch die offensichtlichen Parallelen zwischen Blair und Daniel. Und da Sentinel die Serie ist, die mir näher liegt, bekam sie die Ehre "echt" zu sein. Für besseres Verständnis dieses Satzes bitte die nachfolgende Story lesen, okay? ;)
Vielen lieben Dank für die Beta an Mishale und Sinaida! Ohne die beiden wäre das ganze hier eine einzige Katastrophe aus Wortwiederholungen und Charakteren, die sich nicht wie sich selbst verhalten. Danke


Me and You

von Shendara



Sand, Sand und noch Mals Sand - ein ganzer Planet voll davon, um genau zu sein. Jack seufzte, als er seine Sonnenbrille aufsetzte. Obwohl der Vorab-Check darauf hingewiesen hatte, was ihn dort erwartete, war es doch etwas völlig anderes, plötzlich selbst mitten in einer gottverdammten Wüste zu stehen.

Seit Abydos konnte er keinen Sand mehr sehen. Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - bekam SG-1 regelmäßig die überdimensionalen Sandkisten als Missionsziel verpasst.

Planet PX-weiß-der-Teufel-was-noch. War ja auch egal. Das Einzige, was für ihn zählte, war, möglichst schnell wieder von hier runter zu kommen. Am Besten innerhalb der nächsten - er warf einen Blick auf seine Uhr - fünfzehn Minuten vielleicht.

Ein Blick auf Daniel machte ihm klar, dass er diesem Traum ade sagen konnte. Während er selbst seit Abydos allergisch auf Sand reagierte, liebte Daniel ihn regelrecht. Warum konnte und wollte Jack im Grunde genommen nicht wissen. Fakt war aber, dass es ihn irritierte. Und zwar nicht zu knapp. Einmal ganz abgesehen davon, dass er, seitdem das Gate ihn auf diesem Planeten ausgespuckt hatte, ein verdammt schlechtes Gefühl hatte. Etwas lag in der Luft - und zwar nicht nur Sand.

"Na, Daniel, fertig mit der Sandburg? Können wir nach Hause?" Okay, vielleicht war seine Stimme etwas zu laut, angesichts der Todesstille um sie herum, und vielleicht war er ein wenig zu zynisch... aber, wer konnte es ihm verübeln? Er wollte wirklich von hier weg.

"Gleich, Jack. Ich will nur noch..." Jack wollte es nicht hören und drehte sich demonstrativ um, um ihre Umgebung nach einer etwaigen Gefahr abzusuchen. Obwohl er nichts fand, ging das Gefühl nicht weg, sondern wurde stattdessen nur noch stärker. Irgendwas würde heute noch passieren, er wusste es einfach. Und doch brachte er es nicht fertig, Daniel einfach zu befehlen, zusammenzupacken und die ganze Mission abzubrechen. Es war zu lange her, seitdem Daniel eine Mission für sich allein bekommen hatte und nicht nur dem Rest des Teams bei einem Militärschlag im Weg gestanden hatte. Nein, nicht im Weg gestanden. Daniel war für SG-1 genauso wichtig wie jeder andere auch - und seine Ideen hatten ihnen schon oft das Leben gerettet. Also würde Jack ihm nicht diese erste rein archäologische Mission in über einem halben Jahr verderben.

Was aber nicht hieß, dass er sich nett verhalten musste.

Eine Stunde später, als Daniel endlich auf ihn hörte, mussten sie feststellen, dass das DHD dieses hinterwäldlerischen Planten - er war wirklich am absoluten Rand des Gatenetzes, Jack hatte das im SCG überprüft, bevor sie aufgebrochen waren - defekt war. Oder, technisch ausgedrückt: Das DHD bekam zwar Energie, schaffte es aber aus irgendeinem Grund nicht, diese auch an das Gate weiterzuleiten... sie saßen fest. Ohne Carter, das Technikgenie. Ein Fehler, den die Sonde natürlich nicht erkennen hatte können. Akzeptables Risiko, wie es im SGC-Arbeitsvertrag zu schön hieß. Nur sie zwei, da Carter und Teal'c ausgerechnet heute einem anderen Team beim Babysitten von ein paar Grabräubern (oder Archäologen, wie Daniel und der Rest der Welt sie zu nennen pflegten) helfen mussten.

Zeit- und Geldverschwendung, wenn man ihn fragte. Aber er wurde ja nicht gefragt - was auch der Grund dafür war, dass sie jetzt auf PX-Hölle festsaßen.

Gott, er hasste diesen Planeten!




"Gott, ich hasse diese Werbepausen!" Der Schrei hallte laut genug durch die Wohnung, um Jims Ohren klingeln zu lassen. An und für sich kein Kunststück, aber da er sein Gehör auf etwas unter normal reduziert hatte - er brauchte wirklich kein Stargate am Ende eines langen Arbeitstages, vielen Dank -, war deutlich, dass Sandburg gebrüllt hatte.

Und das alles nur wegen einer TV-Serie. Gott steh mir bei, bitte!

"Du wirst die fünf Minuten überleben, Chief." Vermutlich sogar mit einem intakten Verstand - im Gegensatz zu Jim. Es gab wirklich nichts Schlimmeres als diese allwöchentlichen Vorträge über die Willkür und Brutalität der Fernsehsender gegenüber dem Zuschauer zwischen den Werbepausen dieser infantilen Sci-Fi Serie. Obwohl, vielleicht konnte er den Vortrag - den er mittlerweile auswendig mitsprechen konnte - diesmal verhindern und Blair nebenbei auch noch überraschen. Wäre einmal eine angenehme Abwechslung. "Weißt du eigentlich", begann er, "dass dieser Daniel mich verdammt an dich erinnert?"

Eins, zwei, drei... Jim kam bis zehn, dann hatte Blair seine Überraschung, und damit auch seine Sprachlosigkeit, überwunden. Trotzdem war ein gequältes "Wie bitte?" das Einzige, was er herausbekam.

"Denk doch einmal nach", fuhr Jim fort. "Ihr beide habt es mit den Wissenschaften...", Wissenschaftler war ja nicht mehr das richtige Wort, seitdem Blair seine Karriere in diese Richtung zugunsten der Polizeiakademie aufgegeben hatte, "...er ist - was genau? Anthropologe? Noch dazu einer mit unorthodoxen Ideen, für die er von seinen Kollegen ausgelacht wurde? Komm schon, die Ähnlichkeiten sind doch offensichtlich."

Ein selbst für Sentinel-Ohren undefinierbares Gemurmel war Blairs einzige Antwort.

"Wie bitte?"

"Ich sagte: Und auch noch Linguist und Archäologe. Einmal ganz zu schweigen davon, dass er auch die Doktortitel dazu hat."

"Das ist der Typ alles?" Vielleicht hätte er doch besser aufpassen sollen. Oder zumindest zuhören, wenn Blair ihn wieder mit Geschichten über Stargates, Goa'uld - hatte er sich diesen Namen wirklich gemerkt? - und so weiter und so fort vollquatschte. "Ist das überhaupt realistisch? Der Typ ist auch nicht viel älter als du", fügte er als Antwort auf Blairs fragenden Blick hinzu. Er hatte es versucht - wirklich - aber nicht geschafft, Blairs Begeisterung für die Serie nachzuvollziehen. Genauso wenig wie Blair seine Vorliebe für Soldiers of Fortune verstehen konnte. Er liebte es, diese absolut lächerliche Action-Serie nach allen Regeln der Kunst auseinander zu nehmen und bis ins kleinste Detail zu erläutern wie und warum diese oder jene Szene, oder ein bestimmter Handlungsstrang, einfach unrealistisch war. Was aber nichts daran änderte, dass er sie mochte. Im Grunde genommen war es egal - er hörte sich Vorträge über Stargate an, Blair duldete sein Auseinandernehmen sämtlicher Militär-Serien, über die sie stolperten.

Gott sei Dank waren sie sich aber wenigstens einig, dass Talkshows der größte Schrott im Fernsehen waren. Mit dem Rest ließ sich leben.

"Ja, aber anscheinend hatte er während seines Studiums mehr Zeit fürs Lernen an sich, um es zu schaffen." Schien, als ob Blair langsam Gefallen an der Unterhaltung fand - sehr gut. Zu seiner großen Überraschung musste nämlich auch Jim feststellen, dass es ihm Spaß machte.

"Dann hatte er sicher ein wesentlich langweiligeres Thema für seine Abschlussdissertation."

"Was?" Mit dreiviertel seiner Aufmerksamkeit auf einen Shampoo-Werbespot gerichtet, war es offensichtlich, dass Blair ihm nicht wirklich zugehört hatte.

Jim zuckte mit den Schultern. "Wenn er so schnell damit fertig war, kann er kein sonderlich interessantes oder forschungsintensives Thema gehabt haben, oder?" Noch vor einem halben Jahr er für kein Geld der Welt über dieses Thema geredet, und selbst jetzt hoffe er, damit nicht zu weit gegangen zu sein. Die Pressekonferenz und alles, was damit zu hatte, war etwas, das - seit einer langen und teilweiße ziemlich wilden - Diskussion ein paar Tage später, nachdem sie beide etwas Zeit zum nachdenken gehabt hatten, so gut wie nie wieder angesprochen worden war. Was gesagt werden musste, war gesagt worden, sowohl Blair wie auch Jim hatten einige Vorstellungen der vergangenen Jahre ad acta gelegt und vereinbart, dass die Dinge in Zukunft anders laufen mussten.

Was sie bis jetzt auch mit großem Erfolg taten.

"Gut möglich", unterbrach Blair seinen Gedankengang. "Ich wäre auch Jahre früher fertig geworden, wäre ich nicht damit beschäftigt gewesen, dir hinterher zu rennen..." Er ließ den Rest des Satzes offen - Jim konnte ihn interpretieren, wie er wollte. Er entschied sich für die Wahrheit.

"... und nebenbei mein Leben und meine geistige Gesundheit zu retten." Ganz zu schweigen davon, dass seinem Liebesleben, das erst in letzter Zeit richtig zum Leben erwacht war. Er lächelte und nickte leicht. "Ja, ich denke, du hast Recht. Ein Wunder, dass du überhaupt jemals eine Arbeit zusammengebracht hast, bei all den Nebenbeschäftigungen."

"Und was für eine Arbeit." Es war wieder gemurmelt, doch Jim hatte keine Probleme es zu hören. Genauso wenig wie es für ihn unmöglich war, Blairs plötzliches Unwohlsein nicht zu spüren. Zeit, das Gespräch wieder auf sichere Bahnen zurück zu bringen.

"Die Beste, die die Welt je gesehen hat." Er schaffte es zwar nicht, die Worte wirklich laut auszusprechen, doch anhand seines Gesichtsausdrucks war offensichtlich, dass Blair sie gehört und verstanden hatte. "Und nur weil du sie nicht veröffentlicht hast - oder jetzt einen Titel vor deinem Namen stehen hast - war die ganze Mühe noch lange nicht umsonst."

Ganz im Gegenteil. Jim hatte schon vor Jahren aufgegeben, darüber zu spekulieren, was aus ihm geworden wäre, ohne Blair in seinem Leben. Im Endeffekt hatte er sich damit abgefunden, dass er jetzt entweder tot oder wahnsinnig wäre - bloß konnte er sich nicht dafür entscheiden, was wahrscheinlicher war.

"Nein, sicher nicht." Jim konnte und wollte ein leichtes Lächeln angesichts des Lachens in Blairs Stimme nicht unterdrücken - ein weiteres deutliches Anzeichen dafür, wie weit sie in jeder Hinsicht gekommen waren. "Aber zurück zum Thema: Welche Ähnlichkeiten siehst du noch?"

Ähnlichkeiten? Ah ja, diese verdammte Serie. Was war ihm in den knappen zwei Folgen, die er gesehen hatte, aufgefallen? Genau. "Wenn du die beiden..." Er sah hilflos in Richtung Blair. "Daniel und...", wie hieß der Typ noch mal?, "... Jack, siehst. Was fällt dir an ihnen auf?"

Schweigen und ein Gesichtsausdruck der laut und deutlich "Jim, Mann, was hast du jetzt schon wieder?" schrie, war die einzige Reaktion, die er auf seine Frage bekam.

"Da, sieh dir das an." Jim deutete in Richtung Fernseher, in dem - die Werbepause schon lange vorbei - bereits seit einiger Zeit wieder Stargate lief. Was auch immer in der Zwischenzeit passiert war - mittlerweile war es Nacht und offensichtlich waren die beiden Charaktere wieder einmal vom Regen in die Traufe gestolpert.

Die Szene war das perfekte Beispiel für das, was Jim meinte. "Sieh es dir an", forderte er Blair auf. "Beschreib mir, was du siehst." Es war ein gutes Gefühl, einmal auf dieser Seite des Frage-Antwort Spiels zu stehen.

"Ich sehe", begann Blair in dem Tonfall, den er normalerweise für Kinder oder Halbidioten reserviert hatte, "Zwei Männer. Der eine umarmt den anderen weil... oh." Mit einem Mal wurde Jim klar, woher der Spruch mit der aufgehenden Glühbirne kam. Es war unmöglich zu übersehen, wie Blair endlich kapierte, auf was er hinauswollte und mit einem lauten Lachen darauf reagierte. "Okay, Mann, ich hab's." Er schüttelte leicht den Kopf. "Ich frage mich nur, warum ich es bisher noch nie bemerkt habe..."

"Den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen."

"Was?"

"Kennst du den Spruch nicht, Chief? Ich finde, er ist angemessen."

Blair reagierte mit einem halbherzigen, genervten Seufzen. "Könnte ich jetzt bitte in Ruhe weiterschauen?" Ich habe auch so schon genug verpasst, blieb unausgesprochen.

Jims Antwort bestand aus einem Schulterzucken. Auf halben Weg zurück in die Küche - um was genau zu tun wusste er selbst nicht - drehte er sich jedoch wieder um und ließ sich neben Blair auf der Couch nieder. Fast sofort verließ Blair seine bequeme Position zugunsten einer noch besseren, indem er sich gegen Jim lehnte, der daraufhin versuchte, selbst in eine etwas bequemere Position zu kommen. Blairs Ellbogen in seiner Magengrube überzeugte ihn dann jedoch davon, dass er besser damit beraten war, sich mit der Aktuellen zufrieden zu geben. Sein Kompromiss - er blieb, wo er war, legte aber einen Arm um Blair und zog ihn etwas näher an sich - wurde jedoch mit einem zufriedenen Schnauben angenommen.

Die Szenerie wechselte mittlerweile alle paar Sekunden zwischen dem Planeten, auf dem Daniel und Jack gestrandet waren, und den verzweifelten Versuchen ihrer Kollegen, sie zu retten. Um was es genau ging und das wie und warum war Jim schon vor der Werbepause nicht klar gewesen, mittlerweile war für ihn vollkommen unverständlich.

"Was genau findest du eigentlich an dem Zeug?"

"Jim, bitte. Ich auch was hören, Mann", zischte Blair zurück und machte mit einem leichten Stoß in die Rippen klar, dass er ab jetzt wirklich keine Unterbrechungen mehr duldete. "Ich erklär's dir später."

Später. Der Vortrag über Werbepausen war vielleicht für diese Woche erfolgreich verhindert, aber um sich eine erneute Abhandlung über Stargate zu ersparen, würde er sich in den nächsten fünf Minuten, die die Folge noch dauerte, etwas einfallen lassen.

Nur gut, dass Jim schon vor einiger Zeit eine absolut todsichere Möglichkeit gefunden hatte, Blair von allen und jeden Gedanken abzubringen. Er lächelte leicht. Noch besser, dass diese Möglichkeit auch noch der beste Zeitvertreib war, den er sich vorstellen konnte.

Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es noch knappe drei Minuten bis Ende waren, dazu noch ein bis zwei Minuten Vorschau auf nächste Woche... Jim lächelte leicht. Zeit, mit dem "After-Stargate"-Programm zu beginnen. Seine rechte Hand fand ihren Weg in Blairs Haare, von dort weiter zu seinem Nacken. Ein zufriedenes Seufzen und ein kurzer "Ich weiß genau, was du vorhast"-Blick zusammen mit einem Lächeln waren Blairs einzige Reaktion. "Gleich", versprach er so leise, dass selbst Jim ihn kaum hören konnte.




29.05.03


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