Garett Maggart


Auch bekannt als: Blair Sandburg in "Der Sentinel"


Übersetzung eines kleines Interviews des TV Guide mit Garett Maggart am 14. Jan. 1998:



Lassen Sie sich nicht von dem langen Haar und den gelehrten Gewohnheiten in die Irre führen. Bei Gelegenheit trat Anthropologe Blair Sandburg auch schon mal anderleuts Hintern. Und diese Gelegenheiten werden immer häufiger in der zunehmend actionbeladenen Serie "Der Sentinel". In die schamanische Lehre eingetaucht, arbeitet Sandburg mit Detective Jim Ellison (Richard Burgi) zusammen, der Supercop mit außerordentlich geschärften Sinnen. Das ist weit von einem Schreibtisch-Job entfernt, aber eine Hochschulthese für das ganze Leben. Wir trafen uns zwischen den Dreharbeiten auf dem Vancouver Set mit Garett Maggart, der Sandburg spielt. --- John Walsh

Wie kamst du an diese Rolle?

Eigentlich war ich gerade auf der Hochzeit meiner Schwester in New York und sie sendeten mir das Script zu. Es war außerhalb der Saison, nicht während der regulären Saison für Pilotfilme. Fast ließ ich es verstreichen. Das war wie 'Nun, ich möchte jetzt gerade nicht nach Los Angeles zurück fliegen'. Aber dann ergab es sich, dass sie das ursprüngliche Vorsprechen um zwei Tage verschieben mussten. Also war es mir möglich teilzunehmen, glücklicherweise mochten sie mich von Anfang an.

Hast du eine Idee, was dir die Rolle gesichert hat?

Nun, ich glaube das lag daran, dass Malcom Jamal-Warner dazu bereit war oder so, aber wollte zu viel Geld. Nun, so viel ich jedenfalls gehört habe.

Teilst du mit deinem Charakter das Interesse an Anthropologie?

Das hatte ich immer, ein bisschen - weißt du, nicht genug um tatsächlich zum College zu gehen oder zu studieren. Ich meine, komm schon, man hat andere Sachen zu tun. Wie Golfen. Aber seitdem ich Blair spiele, habe ich tatsächlich viel darüber gelesen, nur um nicht so grün zu klingen, wenn ich einige Fachausdrücke sagen muss, die sie für mich geschrieben haben. Ich möchte wenigstens so klingen, als wüsste ich, wovon ich spreche.

Bist du zufrieden damit, ein Schauspieler zu sein? Siehst du dich irgendwann mal selbst Schreiben oder Regie führen?

Jeder, den ich kenne, sagt mir, ich solle schreiben. Ich habe nie geschrieben. Das stammt noch aus der Schulzeit. Ich habe eine extreme Dyslexia (etwa Legasthenie; Schreib- u. Leseschwäche). Und ich bin in Rechtschreibung der schlechteste Mensch auf der ganzen Welt. Also habe ich immer diese Phobie übers Schreiben gehabt, darüber, tatsächlich einen Stift in die Hand zu nehmen. Und ich habe noch keinen Computer mit Rechtschreibkorrektur gefunden, der mir zusagt. Also habe ich einfach noch nie richtig geschrieben. Aber ich behalte es immer im Hinterkopf, einmal zu schreiben.

War deine Dyslexia in professioneller Hinsicht ein Problem für dich?

Es ist ein kleines Problem. Ich bin ein schlechter "Erst-Leser". Ich muss einen Text ein oder zweimal lesen, um ihn in meinen Kopf zu kriegen. Aber tatsächlich habe ich dank meiner Dyslexia ein gutes Gedächtnis entwickelt. Weißt du, wie die Kinder, die in der Schule alle einmal in der Runde vorlesen müssen? Ich habe die Paragraphen nachgezählt, wann ich drankam, und habe mir diesen gemerkt. Und als ich dann dran gekommen war, hatte ich nicht gewusst, worum es in der Geschichte gegangen war, aber ich hatte gewusst, was ich zu sagen hatte, weil ich alles in mein Gedächtnis eingeprägt hatte. Also dachte jeder, ich könnte perfekt lesen.

Was zog dich zur Schauspielkarriere?

Nun, mein Vater ist Schauspieler. Sein Name ist Brandon Maggart. Er ist einer dieser Kerle, die in allem zweimal waren. Er arbeitete viel auf dem Broadway, und dort wurde ich davon angesteckt. Ich habe einfach in den Reihen gesessen und schaute den Spielen zu - "Hello Dolly"; "Applaus". Und als kleines Kind hing ich mit Lauren Bacall und Jerry Lewis und Carol Channing herum. Das war sehr aufregend, aber es erschien mir auch sehr normal, weißt du? Ich meine, das war mein Leben, wie ich es halt nur kannte.

Also wurdest du früh davon angesteckt. Hast du viele Highschool Spiele mitgemacht?

Nun, eigentlich nicht, weil ich wusste, dass ich das als Karriere einschlagen wollte und ich wollte nicht als Kind schauspielern. Ich sah nicht allzu viele Kinder zum erwachsenen Schauspielern wechseln. Ich meine, natürlich gibt es einige, die das machen und wundervoll sind - Jodie Foster, Matt Dillon. Aber die Norm war es, dass du diesen Sprung nicht schafftest.

Und im College?

Nun, im College nahm ich die normalen Drama Kurse. Ich nahm es wieder nicht als Hauptfach, weil ich wusste, dass ich das einmal machen wollte. Also habe ich das College genutzt, um an andere Informationen zu kommen. Ich meine, so weit ich weiß, gibt es niemanden, der sich mit der Rolle des Julius Caesar seinen Unterhalt verdient. Also machte ich einen anschließenden Abschluss, hauptsächlich, um meine Mutter zu befriedigen, und begann dann zu schauspielern.

Begann zu schauspielern oder als Barkeeper zu arbeiten?

Das ist lustig. Ich wusste nicht, dass die Leute auch andere, normale Jobs hatten. Ich dachte, jeder hätte einen Nachtjob, bis sie in einer Serie arbeiten. Ich stellte mir vor, jeder war ein Barkeeper oder so etwas. Ich wusste nicht, dass es tatsächlich Börsenmakler und Mechaniker gab. Dies war einfach nur so lange mein Leben gewesen und das war es, was ich immer wusste, was ich einmal machen wollte. Ich zog 1988 nach L. A., nahm mir meinen Nachtjob und begann zum Vorsprechen zu gehen.

Als du für "Der Sentinel" vorgesprochen hast, haben sie dir gesagt, wie körperlich die Arbeit werden würde?

Nein, sie suchten sich einfach Richard (Burgi) und mich aus. Richard ist sehr athletisch. Ich war eine Art Sportfreak auf der Highschool. Als Kind hatte ich den ganzen Tag Football und Baseball gespielt. Und das war eine erfreuliche Überraschung für die Produzenten, weil sie einfach nur diesen langhaarigen Jungen sahen, und vielleicht dachten, ich hätte nie zuvor einen Football gesehen. Als sie also anfingen, über Stunts zu sprechen, sagte ich, "Oh, das geht bei mir in Ordnung". Und sie waren etwas überrascht, aber es ging gut auf. Da sie nicht so oft einen Stuntman benötigen, können sie weniger Einstellungen machen. Das macht das Filmen viel schneller.