Nachfolgend gibt es eine Übersetzung des Artikels von Fangoria zu Garett Maggarts Film "Demon Under Glass",
der als eingescannte Version auf der offiziellen Seite des Schauspielers zu finden ist.



Serving Up

Demon Under Glass

by Anne Moore


Ein neuer Indie Spielfilm untersucht, warum es eine schlechte Idee ist,
einen Vampir als wissenschaftliches Testobjekt zu verwenden.

Was, wenn es wirklich Vampire gäbe? Was für unglaubliche Sachen wir von ihnen lernen könnten: Gewebe regenerieren, Immunität gegen Krankheiten, unglaubliche Stärke und vielleicht das größte Geheimnis von allen - Unsterblichkeit? Demon Under Glass, ein neuer Film von Dragoncor / Earthdraggon Entertainment, der für den 30. März zur Videoveröffentlichung bei Brentwood vorgesehen ist, wirft diese Fragen auf und führt eine ganz andere Annäherung an die legendären Blutsauger vor.

Als ein Serienmörder die Straßen von Los Angeles unsicher macht, versucht eine spezielle Undercover Polizeieinheit ihm nachzustellen. Detective Gwen Taylor (Denise Alessandria Hurd) spielt in Form einer Prostituierten den Köder und lockt den Killer in eine Falle. Von Polizisten gefangen genommen, wird er von einer Regierungsgruppe weggebracht. Sie wissen, dass Simon Molinar (Babylon 5's Jason Carter) ein Vampir ist. Während der Konfrontation tötet Molinar einen der Projektleiter, Dr. Samual Hirsch (James Kiberd), aber der Plan wird immer noch als Erfolg betrachtet: Sie haben einen Blutsauger gefangen genommen und können jederzeit einen anderen Arzt hinzuholen.


Jason Carter


Dr. Joseph McKay (Garett Maggart von der TV-Serie Der Sentinel) arbeitet im lokalen Veteranen Krankenhaus, von wo aus die verdeckte Gruppe operiert. Der Kopf der Agentur, Dr. Richard Bassett (Stigmato's Jack Donner), rekrutiert McKay, da sie jemanden benötigen, der die medizinischen Experimente beaufsichtigt und den Vampir bei guter Gesundheit hält. Die Tests laufen zu Anfang sehr gut, aber werden im späteren Verlauf extrem brutal. McKay beginnt anzuzweifeln, ob es moralisch gerechtfertigt wäre, jemandem so etwas anzutun, selbst einem Vampir… Es scheint sich eine Freundschaft zwischen McKay und Molinar zu entwickeln - oder ist das nur eine weitere hinterhältige List von der uralten Kreatur?

Demon Under Glass wurde von Jon Cunningham Regie geführt, basierend auf ein Script, das er mit D. L. (Deborah) Warner schrieb. Das Konzept kam von einer Randbemerkung in Anne Rice's The Vampire Lestat, in dem Louis den Vampir Lestat warnt, beim Verstecken der Körper vorsichtig zu sein, wenn er nicht erwischt und in einem Ärztelabor enden möchte. Wie der Untertitel des Films sagt: "Wer ist das Monster, die untote Kreatur der Nacht oder die Wissenschafter, die ihre Experimente an ihr ausführen?"

"Ich dachte, wäre es nicht eine interessante Idee, wenn ein Vampire wirklich gefangen genommen wird?", erklärt Cunningham. "Was würde passieren? Zum einen war ich genervt von all diesen wissenschaftlichen Projekten (in Filmen), die alle von Idioten geführt werden. Die Leute planen Projekte nicht so nachlässig. Wenn sie etwas planen, denken sie es durch, sie berücksichtigen alle Eventualitäten. Dann stieg ich in die moralische Streitfrage ein, die sich ergab, und so baute sich eines auf das andere auf während die Story zustande kam."

Cunningham dachte nicht daran, Demon zu steuern, während er und Warner daran schrieben, aber wurde von seiner Partnerin darin bekräftigt. "Deb, neben Produzentin noch Kopf der Firma und Co-Autorin, war diejenige, die darauf bestand: 'Jon, das wird dein erster Spielfilm.' Ich war bereits vor diesem Projekt an Regiearbeit interessiert. Deswegen bin ich zur Schule gegangen."

Was die Besetzung betrifft, wollten Warner und Cunningham schon immer Maggart für die Rolle von Dr. McKay, und Donner hatte bereits zuvor an einem Projekt, The Privateers, mit ihnen zusammengearbeitet. Simons Rolle wurde eigentlich für einen anderen Schauspieler geschrieben, der absagte, um in einem Pilot einer möglichen Serie mitspielen zu können; Carter wurde nur Tage vor Anfang des Drehs besetzt. Etwas, worauf Cunningham bestand, war eine Probezeit, bevor irgendjemand vor eine Kamera trat.

"Wir hatten 18 Drehtage über einen Zeitraum von 22 Tagen", erinnert er sich, "aber das beinhaltet nicht die Woche Probezeit. Wir drehten sehr schnell und knapp. Das war mehr ein Fernseh-Zeitplan. Deswegen waren die Proben hilfreich, weil ich mir die meiste Zeit keine Sorge um die Performance machen musste. Ich konnte mich um die Lichter und die Kameraarbeit kümmern. Sie waren alle erfahrene Schauspieler, die eine Rolle gut aufnehmen und sehr schnell in einen Charakter einbringen können."

Warner stimmt zu: "Es war cool, erfahrene TV Leute wie Jason und Garett dabei zu haben. Ihre Vorschläge waren meistens sehr gut, abgesehen davon, dass auch leicht mit ihnen zu arbeiten war. In Low-Budget-Filmen hilft es sehr, erfahrene Schauspieler dabei zu haben. Sie treffen ins Ziel, sie haben die Charaktere in Griff. Wir haben wegen ihnen kaum Szenen wiederholt: Es lag meistens an mechanischen oder unterhaltenden Schwierigkeiten."

Die blutigen, medizinischen Verfahren bildeten für alle die meisten Probleme. Glücklicherweise hatte Warner eine Website (www.demonunderglass.com) und eine fanbasierende Email-Liste erstellt, sobald Schauspieler zu dem Projekt hinzugekommen waren. Ihre ungewöhnliche Vorgehensweise, das Script herauszugeben, stellte sich als sehr vorteilhaft heraus.

"Wir erhielten viele Ratschläge von Krankenschwestern aus dem ganzen Land und stellten fest, dass die medizinischen Prozeduren erschreckender waren als der Vampir", sagt sie. "Das Drama verschob sich zu der Frage, wer der sympathischere Charakter ist. Sind es die erwartungsgemäß gut meinenden Ärzte und Wissenschaftler oder das Monster? Für eine ganze Weile ist es schwer zu sagen, und auch mit unseren besten Absichten, bleibt doch zum Ende der Vampir der sympathischste. Das war nicht das, was Jon wollte, sich aber so ergab."

Das "sympathische" Vampir Porträt kam von Carters Analyse zu Molinars Hintergrund. "Ich fing bei den Fakten des Charakters an, wie sie geschrieben wurden", sagt Carter. "Er ist 2.000 Jahre alt und war ein normaler Mann, der sein Leben lebte, als etwas ihn attackierte und er ein Vampir wurde. Der einzige Unterschied zwischen ihm und jeden anderen Mann ist, 2.000 Jahre diese Kreatur zu sein. Wenn dir das passieren würde und du plötzlich ein Verlangen nach Blut hättest und könntest das Tageslicht nicht ertragen, weil es dich verbrennt, was würdest du tun? Würdest du anfangen, das Blut anderer Leute zu saugen, oder einfach sterben? Das ist das Dilemma. Das ist die Basis, die ich von ihm hatte - was ich von der Geschichte des Charakters wusste und wie er auf die dargebotenen Situationen reagierte. Wenn du so alt bist, gibt es sehr wenige Überraschungen. Er ist unsterblich, aber er symbolisiert den Tod."

Carters größte Sorge war das Blut - d. h., es zu trinken. "Ich hatte nichts dagegen - konnte ich nicht, ich spielte einen Vampir", lacht er. "Aber es ist nicht schön, für eine längere Zeit einen Mund voll (von Blut) zu haben, und versuchen, nicht zu schlucken. Es war süß und sirupartig. Ich weiß nicht, was es war, aber ich trank viel davon. ‚Hey, gib mir einen Mundvoll Blut.' Es ist sehr schwer, einen automatischen Schluckreflex zu unterdrücken." Carter lacht erneut. "Alles für die Kunst… alles für die Kunst."

Die Filmemacher hatten sich immer Maggart als Dr. McKay vorgestellt und waren in der Lage, ihm das Script durch einen gemeinsamen Freund zukommen zu lassen. "Ich warf einen Blick darauf und mochte es wirklich", sagt Maggart. "Das passiert nicht allzu oft, weil ich kein großer Sci-Fi-/Horror-Fan bin. Aber irgendwie endet es damit, dass ich immer wieder welche mache. ‚Hey, ich werde einen Vampirfilm drehen, aber das Gute daran ist, ich spiele nicht den Vampir. Ich werde den Doktor spielen.' Ich genoss das Script und das ist im Grunde genommen, wie wir zusammenfanden."

Neben den medizinischen Routinen war für Maggart an Dr. McKays Rolle am schwierigsten, seinen Charakter in einer etwas unwirklichen Situation real zu machen. "Ich ring damit", erklärt Maggart, "weil ich ihn so real machen wollte, wie in so einem Film möglich. Wie wird dieser Doktor reagieren, wenn er mit einem Vampir in einem Raum ist? Zweifelsfrei musst du eine gewisse Ebene von Realität aufgeben. Ich versuchte ihn so glaubwürdig wie möglich zu machen, ohne zu extrem zu werden."

"Ich war wirklich begeistert, als Deb mir erzählte, dass wir eine Woche Probe haben würden", führt Maggart weiter. "'Großartig, wir können diese Szenen ausprobieren, wir können sie bearbeiten'… ah, nein, drei von diesen sieben Tagen lernte ich technische Details, z. B. wo die Nadel anzusetzen ist, wo das Band. Es war verrückt aber sehr lustig. Jon und Deb sind große Fans davon, die technischen Sachen authentisch und so echt wie möglich zu halten. Sie waren außerdem ein Fan des Genres, also war es aufregend jeden Tag zum Set zu kommen, weil sie begeistert waren. Für sie war das wie ‚Wow, das ist großartig.' Du konntest nicht anders und wurdest davon angesteckt."

"Das Blut störte mich nicht im geringsten", fügt Maggart hinzu. "Das war so ein bisschen lustig. Wir machten diese Szene mit dem Brust Schlauch, in dem Blut in den ganzen Raum verteilt herumspritzte und über den Sarg bis in den Hintergrund. Der Schlauch sollte Blut auspumpen und unser Make-up Kerl war etwas nervös dabei, damit zu arbeiten. Es endete damit, dass er Blut über den Tonmann, den Karmeramann und eine Schauspielerin schoss, die nicht damit bespritzt werden sollte. Er ließ einfach alles fallen, sagte ‚Es tut mir Leid' und rannte raus. Ich lag mit Blut besudelt auf dem Boden und lachte Lauthals. Alle waren einfach nur erschüttert." Maggart lacht. "Das war großartig!"

Immerhin blieb es Donner erspart, mit blutigen Operationen zu arbeiten. Alles was sein Dr. Bassett zu tun hatte, war sein Vampir-Patient bei Laune zu halten - koste es, was es wolle. "Niemand wusste, dass Vampire tatsächlich existieren", sagt Donner. "Aber Dr. Hirsch fühlte, dass sie viel mehr über die Geheimnisse des menschlichen Lebens lernen würden, wenn sie erst einmal einen finden. Er suchte 15 Jahre lang und fand schließlich einen, aber wurde getötet. Dr. Bassett, sein Freund und Mentor, übernimmt das Projekt aus Loyalität zu Hirsch. Aber mein Charakter wird Stück für Stück besessen. Ich möchte das Geheimnis. Ich möchte so mächtig sein wie ein Vampir. Ich möchte die Fähigkeit haben, ewig zu leben. Ich mache sogar einige scheußliche Sachen. Ich möchte ihn lieber studieren, wenn er gerade ein menschliches Wesen aussaugt als ihn mit einer Flasche Blut zu füttern. Ich locke zur Beobachtung eine Prostituierte in das Labor. Ich drehe einfach durch."

Warner verspricht, dass es bezüglich der zwei entschlossenen Charaktere immer noch viel zu untersuchen gibt. "Garett und Jack hatten eine gute Chemie - sie war feindselig, aber eine gute Chemie. Ich würde mich freuen, mit den beiden wieder zusammen zu arbeiten. Jason und Garett wurden gute Freunde und sind daran interessiert, einen weiteren Film zusammen zu drehen. Wir sprechen darüber, das mit Demon Under Glass verbundene Projekt zu entwickeln. Das ist eine der Sachen, die die Vertriebsfirma zurzeit untersucht. Nächstes Projekt - mehr Geld, mehr Zeit und ein kürzeres Script. Wir hätten ein wenig sparsamer sein können, bei der Weise, wie das erste Drehbuch geschrieben wurde. Wir haben diese Lektion gelernt. Du lernst in der Praxis."

Jason Carter und Garett Maggart

"Wir erhielten viele Ratschläge von Krankenschwestern aus dem ganzen Land und stellten fest, dass die medizinischen Prozeduren erschreckender waren als der Vampir." - D. L. Warner

"Für Leute, die Filme machen wollen", sagt Warner, "ist es besser, einfach zu versuchen, dein eigenes Projekt aufzustellen und es einfach zu tun. Viele der anderen Filmemacher, die ich kenne, treffen sich unendlich oft mit ihren Produktionsfirmen - Monate über Monate, manchmal Jahre. Und nichts passiert. Aber geht da raus, selbst mit einem Minibudget und macht es. Horror ist für den Anfang ein gutes Genre für neue Filmemacher, weil du nicht riesige Effekte benötigst, du brauchst einfach eine Idee, die die Leute erschreckt. Ich bin froh, dass wir diesen Schritt getan haben, weil es uns eine ganz neue Welt geöffnet hat."

Cunningham hat auch einen guten Rat für neue Filmmacher: "Planen, planen, planen, planen, planen. Je mehr Zeit du hast, desto besser. Das eine, das uns wehtat, war die umgedrehte Zeit. Das ging von dem Konzept aus, in zwei und einem halben Monaten zu drehen. Und das ist nicht genug Zeit. Wir hätten weitere zwei Monate dranhängen sollen, so dass wir etwas doppelt so gutes gehabt hätten - für weniger Geld."

Er schließt ab: "In diesem Film wollte ich eine Geschichte über sehr kluge Leute, die etwas sehr Dummes machen, darstellen. Ich wollte einen Film, in dem jeder einen erstklassigen, professionellen Job macht. Und der einzige Grund, warum das schief ging, war, weil sie von vornherein diesen Job niemals hätten machen sollen. Die Prämisse ist vermurkst - du solltest nicht versuchen, einen Vampir zu studieren. In gewisser Hinsicht ist es eine Vampir Version von Jurassic Park. Das geheime Projekt war von Anfang an verdammt. Nein, nein, keine gute Idee, mit Vampiren herumzuspielen - aber es macht einen guten Film."

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