Die Figuren des Sentinels sind nicht von mir, ich habe sie lediglich von Petfly Productions ausgeliehen. Die Handlung ist von mir frei erfunden und ist für das Lesen von anderen Fans da.
Viel Spaß mit meinem Weihnachtsspezial!


Eine schöne Bescherung

von Zelda


Es war ein lauschiger Abend in Cascade. Die Sterne funkelten klar. Es war der 24. Dezember. Überall hörte man weihnachtliche Musik, es duftete nach Zimt und Duftkerzen und es war still und besinnlich. Doch in einer Wohnung in Cascade schien nicht viel Weihnachtsstimmung zu sein.

"Sind Sie sicher, dass Ihnen der Mantel passt, Jim?",
fragte Blair mit entsetztem Gesicht. Er musste mit ansehen, wie sein großer, kräftiger Freund sich in seinen zu engen Weihnachtsmannmantel zwängte. Blair Sandburg konnte sich kaum noch halten vor Lachen.
"Sie sollten wieder zu den Gästen gehen",
unterbrach Jim nun das breite Grinsen seines Partners.
Blair machte sich gleich auf den Weg. Er betrat das Wohnzimmer. Dort saßen Megan Connor und Simon Banks. Sie unterhielten sich fröhlich. Blair bemerkte nun, wie toll die Wohnung aussah. Sie war festlich geschmückt, mit Mistelzweigen und vielen Kerzen versehen. Natürlich durfte auch ein schöner, geschmückter Weihnachtsbaum nicht fehlen. Dieses Jahr hatten sie ein besonders hübsches Exemplar gehabt. Jim hatte, wie jedes Jahr, den Stern auf die Spitze gesetzt.
"Hey Sandy, möchten Sie auch einen Eierpunsch?",
fragte Megan ihn freundlich... Er sagte zu und ließ sich ein Glas reichen.
"Wo ist denn Jim?",
wollte Simon wissen, der sich suchend umblickte.
"Ähm, der hat etwas im Revier vergessen und fährt schnell noch mal dorthin",
log Blair.
"Typisch Jim, wahrscheinlich kauf er gerade noch die letzten Geschenke ein."
Simon grinste breit und auch Megan und Blair konnten sich das Lache nicht verkneifen.
Sie redeten ein wenig miteinander. Es herrschte keine so gezwungene Stimmung wie sonst auf der Arbeit.
Plötzlich klopfte es an der Tür und es war ein "Hohoho" von draußen zu vernehmen. Überrascht stand Blair auf und öffnete die Tür. Vor ihm stand ein als Weihnachtsmann gekleideter Herr, der ein Kopf größer als Blair war. Er war eindeutig als James Ellison zu identifizieren. Blair fragte sich nun, wie Jim wohl vom Schlafzimmer vor die Haustür gekommen war. Er hätte doch durch die Wohnung durchgehen müssen.
"Von draus vom Wald da komm ich her, ich muss Euch sagen es fällt mir schwer. Dieses Gedicht im Kopf zu behalten, drum will ich selber walten und mache jetzt Schluss, weil ich es einfach muss",
sagte James fehlerfrei auf. Die drei Anderen mit den erstaunten Gesichtern applaudierten. Gerade als Blair die Tür hinter Jim schließen wollte, kam ein Nachbar vorbei.
"Hey, Mr. Ellison, scharfe Verkleidung. Frohe Weihnachten."
Blair schlug die Tür zu, nachdem James ihm zugenickt hatte.
Nun sahen sie den Weihnachtsmann erwartungsvoll an. Dieser stellte einen "Rote-Kreuz-Sack auf den Boden und wühlte darin herum. Er zog ein kleines Päckchen heraus, wo groß Blair draufstand.
"Haben Sie denn auch ein Gedicht auswendig gelernt?"
Blair nickte etwas zögernd und versuchte sich krampfhaft an eines aus seiner Kindheit zu erinnern.
"Advent, Advent",
begann er.
"Der Weihnachtsbaum brennt",
schrie er panisch.
"Das ging aber etwas anders",
sagte Jim. Sie lachten über Blair, der nun mit der Hand auf den Baum am Fenster wies, der in Flammen stand.
"Warum haben Sie das nicht gleich gesagt, Häuptling?",
schrie Jim ihn an. Er rannte in die Küche und holte einen Feuerlöscher. Er löschte den Brand.
Nun entdeckte Blair noch etwas, was ihm witzelnd herausrutschte.
"Advent, Advent, der Santa brennt",
rief er und versuchte den langen, aber dennoch engen Mantel von Jim auszutreten und stürzte ihn somit zu Boden. Die kleine Flamme am Weihnachtsmannmantel war aber nun gelöscht. James stand etwas wütend auf. Als der Schock überwunden war, öffnete Simon das Fenster. Es stank sehr verbrannt.
Obwohl der Baum, und auch Jim, sehr verwüstet aussahen, mussten sie alle lachen.
"Sie mussten dieses Jahr ja unbedingt echte Kerzen nehmen", sagte Jim zähneknirschend zu Blair.
Es ist wohl besser, wenn wir jetzt erst mal essen",
sagte Megan aufmunternd. Sie ging in die Küche und holte die Weihnachtsgans aus dem Ofen. Es roch wunderbar. Stolz präsentierte sie ihr Werk und ging mit den Anderen zum Esstisch, der bereits gedeckt war. Natürlich war Megan es, die die Gans als erste anschneiden durfte.
Hungrig starrte sie auf das Essen. Mit einem großen, scharfen Messer setzte Megan an.
"Also, wenn die Gans nur halb so gut schmeckt, wie sie aussieht, dann Mmmmhhh!",
sagte Jim.
Sie schnitt. Plötzlich kam heißer Dampf aus dem Tier und es fiel in sich zusammen. Lediglich ein kleiner Haufen von Knochen und sehr wenig Fleisch war übrig geblieben.
Sie sahen alle, dass Megan den Tränen nahe war. Simon versuchte sie aus ihrer Lage zu retten.
"Mhh, das sieht aber lecker aus. Ich hätte gerne ein ganz großes Stück."

Schon fünf Minuten später bereute er seine Hilfsbereitschaft. Die Gans war so zäh, er kaute daran länger, als an einem Kaugummi.
"Köstlich",
log er noch dazwischen. Die Anderen hatten es ihm nachgemacht und daher war die Gans bald verzehrt. Jim rutschte ein Rülpsen hinaus. Er hielt sich die Hand vor den Mund und murmelte:
"Entschuldigung!"
"Was machen wir nun?"
"Die Bescherung",
bat Blair ungeduldig. Sie stimmten alle zu. Zusammen gingen sie zurück ins Wohnzimmer.
"Ich habe den Sack... Moment mal... Wo ist er denn?"
James blickte sich suchend um. Nun fiel es ihm ein. Er hatte ihn direkt neben die Tür gestellt. Diese stand zu einem Spalt offen. Der Sack mit den Geschenken war weg.
"Blair, das ist alles Ihre Schuld",
schrie Jim nun wütend,
"Sie haben die Tür nicht richtig zugemacht!"
Nun rastete er aus. Er sprang Blair an den Hals. Dieser röchelte.
"Jim",
rief Simon und kam Blair zu Hilfe. Er hielt den Detective fest und rettete Blair davor, erwürgte zu werden.
Megan nahm sich Jim an.
"Beruhigen Sie sich wieder",
sie verpasste ihm eine Ohrfeige,
"er kann doch auch nichts dafür."
Sie strich ihm liebevoll über seinen Kopf. Er sah in ihre Augen und bemerkte ein Leuchten.
"Sie haben Recht",
sagte er nun.

Eine halbe Stunde später saßen sie neben dem Weihnachtsbaum, oder was noch davon übrig geblieben war, und sangen fröhlich Lieder. Auch, wenn das Weihnachtsfest wohl das Schlimmste aller Zeiten war. Eines war ihnen geblieben, was niemand hätte zerstören können: Ihre Freundschaft!


© by Zelda 2000

Frohe Weihnachten!!!


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